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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Verbesserung der Lebensqualität nach adaptiver Desaktivierung? Eine Verlaufskontrolle

Meeting Abstract

  • corresponding author Franziska Braunschweig - HNO-Klinik, Klinikum Großhadern, München, Deutschland
  • Miriam Havel - HNO-Klinik, Klinikum Großhadern, München, Deutschland
  • Sabine Markmann - HNO-Klinik, Klinikum Großhadern, München, Deutschland
  • Andreas Leunig - HNO-Klinik, Klinikum Großhadern, München, Deutschland
  • Matthias F. Kramer - HNO-Klinik, Klinikum Großhadern, München, Deutschland
  • Fernando Gamarra - Medizinische Klinik Innenstadt, München, Deutschland
  • Kathrin Leibig - Medizinische Klinik Innenstadt, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod549

doi: 10.3205/10hnod549, urn:nbn:de:0183-10hnod5490

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Braunschweig et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Für den HNO-Arzt ist das klinische Erscheinungsbild der Aspirintrias mit Vorliegen einer Polyposis nasi, eines intrinsischen Asthmas und der respiratorischen Form der ASS-Intoleranz von Bedeutung. Vermutlich spielen Pathologien im Arachidonsäurestoffwechsel eine entscheidende Rolle. Eine erfolgversprechende Behandlung in Kombination mit der operativen Therapie stellt die adaptive Desaktivierung dar. Es wird sowohl eine Toleranz gegenüber Analgetika vom ASS-Typ erzeugt als auch einer Rezidivpolyposis vorgebeugt. Asthmatische Symptome können verbessert werden.

Methode: 35 Patienten mit ASS-Intoleranz, Rezidivpolyposis nasi und/oder Asthma bronchiale wurden stationär einer adaptiven Desaktivierung unterzogen. Es wurde eine Erhaltungsdosis von 500 mg/Tag angestrebt. Die Patienten hatten sich zuvor durchschnittlich 3 Nasennebenhöhlenoperationen unterzogen. Falls sich anamnestisch keine Hinweise für eine ASS-Intoleranz ergaben, erfolgte zuvor zur Diagnosesicherung eine inhalative Provokation mit Aspirin. Die Verlaufskontrolle erfolgte 3, 6 und 12 Monate nach der adaptiven Desaktivierung mithilfe eines für dieses Krankheitsbild entwickelten Fragebogens zur Beurteilung der Lebensqualität.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen einen positiven Therapieerfolg im Untersuchungszeitraum. Die Medianwerte der HRQL-Scores zeigen eine Verbesserung der Lebensqualität vor allem der nasalen Symptome, weniger der asthmatischen Beschwerden.

Fazit: Die adaptive Desaktivierung stellt eine kausale Therapiemethode bei Patienten mit ASS-Intoleranz und Rezidivpolyposis nasi dar. Die Indikation hierfür ist streng zu stellen. Bei Therapieerfolg kann ggf. auf weitere operative Eingriffe verzichtet werden, was zu einer Verbesserung der Lebensqualität der Patienten beiträgt.