Artikel
Dentogener Nasenseptumabszess
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Dentogene Abszesse sind häufig und breiten sich entlang von Logen und in präformierten Räumen aus. Im Bereich der paranasalen Sinus ist ein dentogenes Kieferhöhlenempyem nicht selten. Hingegen ist ein dentogener Abszess im Bereich der Nasenscheidewand eine Rarität.
Kasuistik: Wir berichten über eine 47-jährige Patientin, die sich nach einer Behandlung des Zahnes 11 vor einer Woche mit einer zunehmenden Nasenatmungsbehinderung rechts und intranasalen Schmerzen vorstellte. In der HNO-Spiegeluntersuchung fand sich in Regio I und II eine fluktuierende Vorwölbung des Septums rechts, aus der sich spontan Pus entleerte. Der Zahn 11 war trepaniert. Beidseits bestand eine zervikale Lymphknotenschwellung. In der laborchemischen Untersuchung zeigte sich ein erhöhtes Akutphaseprotein (CRP) von 67,2 mg/l (Normbereich: 0,8–10,0 mg/l) und eine Leukozytose von 14,39 Gpt/l (Normbereich: 4,00–11,00 Gpt/l). Neben einer i.v.-antibiotischen Therapie nahmen wir von endonasal die Abszessinzision und -drainage vor. Zur Hämatomprophylaxe wurde das Septum mit Doyle-Splints geschient.
Diskussion: Literaturangaben über eine Ausbreitung einer dentalen Infektion in den Bereich der Nasenscheidewand sind kaum vorhanden. Die Therapie sieht die Inzision und Drainage des Abszesses vor. Komplikationen eines Septumabszesses können eine Septumperforation oder eine Nasendeformität (Sattelnase) sein. Eine frühzeitig eingeleitete, interdisziplinäre Therapie gewährleistet die Vermeidung von Spätkomplikationen. Grundlage hierfür ist allerdings eine detaillierte Anamneseerhebung.