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Sekundäre Totalrekonstruktion der Nase:Fallbeispiel nach primärer Epithesenversorgung
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Die epithetische Versorgung ist nach totalem Nasendefekt eine wichtige Methode der Rehabilitation. Im Folgenden wird alternativ der plastische Aufbau zur Nasenrekonstruktion anhand eines Fallbeispiels erörtert.
Methode: Bei Herrn H. (65) lag ein Plattenepithelkarzinom der inneren Nase (T4a N2b M0) vor. Eine operative Sanierung wurde initial vom Patienten abgelehnt. Nach primärer Radiatio erfolgte bei Rezidiv die totale Nasenresektion unter Mitentfernung der Spina nasalis, des knorpeligen Septums und Teile der Apertura piriformis. Der Defekt wurde mit einer implantatgetragenen Epithese (Nasenplatte des Epiplatingsystems seitlich im Bereich der Apertura piriformis) versorgt. Nach 2,5-jähriger Rezidivfreiheit wurde auf Wunsch des Patienten das voll-osseointegrierte Implantat entfernt und die Nase plastisch rekonstruiert. Die Innenauskleidung der Nase wurde mittels eines freien mikrovaskulären Unterarmlappens rekonstruiert. Die Ausbildung des Stützgerüsts erfolgte aus Rippenknorpel und die äußere Hautbedeckung mittels eines paramedianen Stirnlappens.
Diskussion: Die Vorteile einer Epithesenversorgung im Vergleich zur plastischen Nasenrekonstruktion sind das oft bessere kosmetische Ergebnis bei relativ geringem chirurgischem Risiko sowie einer leichteren Tumornachsorge zur Rezidivprophlaxe. Nachteil der Epithese ist, dass es sich immer um einen Fremdkörper handelt, welches gereinigt und regelmäßig ausgebessert bzw. erneuert werden muss.
Schlussfolgerung: Die Nasenrekonstruktion bietet eine sinnvolle Alternative zur epithetischen Versorgung nach Ablatio nasi, eine initiale Implantatversorgung beeinträchtigte den späteren Nasenaufbau nicht. Die Indikation ist jedoch bei Malignomen mit erhöhter Rezidivgefahr kritisch zu stellen.