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Simultane bilaterale Cochlea Implantation im Säuglings- und Kleinkindalter – retrospektive Analyse des operativen Vorgehens
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Hintergrund: Durch das Neugeborenen-Hörscreening mit zeitnah initiierter pädaudiologischer Konfirmationsdiagnostik bestehen verbesserte Möglichkeiten einer frühzeitigen bilateralen CI-Versorgung prälingual ertaubter Kinder. Im Säuglings- und Kleinkindalter wurde ein simultanes Vorgehen bei angestrebter binauraler Cochlea Implantat Versorgung in der Vergangenheit häufig zugunsten eines zweizeitigen Vorgehens zurückgestellt.
Ziel: Retrospektive Einschätzung des operativen Vorgehens und der Sicherheit einer simultanen binauralen Cochlea Implantation.
Methodik: In dieser retrospektiven Studie wurden die Daten von simultan bilateral CI-versorgten Kindern der Jahre 2005 bis 2009 ausgewertet. Untersuchte Parameter waren hierbei vor allem das Patientenalter zum OP-Zeitpunkt, die Schnitt-Naht-Zeit, Komplikationen sowie die Notwendigkeit eines postoperativen ITS-Aufenthaltes.
Ergebnisse: Im betrachteten 4-Jahreszeitraum wurden in unserem Haus 23 prälingual ertaubte Kinder zur simultanen binauralen Cochlea Implantation aufgenommen. Das mittlere Patientenalter zum OP-Zeitpunkt lag bei 1 Jahr und 8 Monaten. Der jüngste Patient war 8 Monate, der Älteste 3 Jahre und 4 Monate alt. 22 Patienten konnten wie geplant simultan versorgt werden, bei einem Patienten wurde sich aufgrund des intraoperativen Blutverlustes für ein sequentielles Vorgehen entschieden. Die mittlere Schnitt-Naht-Zeit betrug 3 h 31 min. Ein postoperativer ITS-Aufenthalt war bei keinem Patienten notwendig, es traten keine relevanten intraoperativen Komplikationen auf.
Fazit: Die vorliegende statistische Auswertung der in unserem Hause durchgeführten simultan-binauralen CI-Versorgungen befürwortet ein einzeitiges Vorgehen.