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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Einfluss der CI-Versorgung auf die Tinnitusbelastung und Komorbidität

Meeting Abstract

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  • corresponding author Heidi Olze - HNO-Klinik Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Stefan Gräbel - HNO-Klinik Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Nina Zirke - Tinnituszentrum, Charité, Berlin, Deutschland
  • Birgit Mazurek - Tinnituszentrum, Charité, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod393

doi: 10.3205/10hnod393, urn:nbn:de:0183-10hnod3936

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Olze et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel der Studie war die komplexe Untersuchung des Handicaps postlingual ertaubter Erwachsener unter besonderer Berücksichtigung der Faktoren Tinnitusbelastung, Stresserleben, Angststörungen und depressiver Symptome und die

Beurteilung des Einflusses einer Cochlear Implant (CI)-Versorgung auf diese Faktoren.

Methoden: In die prospektive Studie wurden 43 postlingual ertaubte Erwachsene (m/w: 12/31; Alter MW 52,5a), die mit einem CI versorgt wurden, eingeschlossen. Zur Anwendung kamen folgende validierte Fragebögen: Tinnitusfragebogen nach Göbel (TF), Perceived Stress Questionnaire (PSQ), Fragebogen zu Selbstwirksamkeit, Optimismus, Pessimismus (SWOP), Allgemeine Depressionsskala (ADSL) und Generalized Anxiety Disorder-7-Fragebogen (GAD-7). Zusätzlich wurden Daten zur Lebensqualität (Nijmegen Cochlear Implant Questionnaire; NCIQ) und zum Sprachverständnis erhoben und die Ergebnisse in der Situation vor und nach CI verglichen.

Ergebnisse: Die CI-Versorgung führte zu einer signifikanten Verbesserung der Tinnitusbelastung (TF), des Stresserlebens (PSQ), des Sprachverstehens und der Lebensqualität (NCIQ). Dies ging einher mit einer signifikanten Reduktion der empfundenen depressiven Symptome (ADS) und des Angstverhaltens (GAD-7). Ein höherer Tinnitus-Score war dabei signifikant mit einem erhöhten Stresserleben, Angststörungen und depressiven Symptomen sowie einer verminderten Lebensqualität assoziiert.

Schlussfolgerungen: Die positiven Effekte des CI erstrecken sich neben der Verbesserung des Sprachverstehens, der Lebensqualität und der Tinnitushabituation auch auf die Bereiche Stress- und Angsterleben und Depression.