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Wertigkeit der Digitalen Volumentomographie (DVT) bei Grenzsituationen in der Mittelohrchirurgie: experimentelle Untersuchungen
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Die präzise Beurteilung postoperativer Zustände insbesondere von Ankopplungen von passiven Implantaten gewinnen in der Mittelohrchirurgie zunehmend an Bedeutung. Innovative bildgebende Verfahren wie die DVT haben hierbei in Studien bereits wertvolle Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt.
Wir führten Untersuchungen an 4 frischen Felsenbeinpräparaten nach simulierten Mittelohroperationen mit Einsatz verschiedener Mittelohrimplantate (PORP; TORP) durch. Hierbei wurden unter mikroskopischer Kontrolle sukzessive klinische Grenzsituationen der Ankopplung (Hammergriff/ Trommelfell/ Fußplatte/ Stapes Suprastruktur) simuliert und sämtliche Felsenbeinpräparate stetig im Hinblick auf ihre Übertragungsfunktion mittels Laser-Doppler-Vibrometrie (LDV) und DVT untersucht.
Neben einer qualitativ vergleichbaren Darstellung anatomischer Strukturen des Felsenbeins überzeugte die DVT im Vergleich zur CT mit fehlenden metallischen Prothesenartefakten. Die DVT gestattete somit eine 3-dimensionale Darstellung der Mittelohrstrukturen und eine exakte Lagebeziehung zu den eingebrachten Implantaten. Grenzsituationen konnten mitunter abgebildet werden, eine exakte Zuordnung zu den LDV-Messungen (z.B. Abbruch der Übertragung) überstieg aber die Möglichkeiten des bildgebenden Verfahrens.
Die DVT gewährleistet präzise Darstellungen der Anatomie und metallischer Implantate im Bereich des Mittelohres. Diese alternative Bildgebung erlaubt die postoperative Beurteilung des rekonstruierten Mittelohres und erleichtert die Indikationsstellung für etwaige Revisionseingriffe bei Pathologien in Zusammenhang mit Implantaten des Mittelohres. Die Erfassung von filigransten Grenzsituationen lässt sich derzeit aber noch nicht mit Hilfe einer alleinigen bildgebenden Diagnostik realisieren.