gms | German Medical Science

81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Die Auswirkung der Insertionsgeschwindigkeit von Cochlea-Implantat Elektroden auf die Insertionskraft

Meeting Abstract

  • corresponding author Georgios Kontorinis - Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • Gerrit Paasche - Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • Thomas Lenarz - Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • Timo Stöver - Univ. HNO-Klinik, Frankfurt/M., Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod347

doi: 10.3205/10hnod347, urn:nbn:de:0183-10hnod3478

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Kontorinis et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Erhaltung des Restgehörs gewinnt bei der Cochlea-Implantation immer mehr an Bedeutung. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Verringerung des Insertionstraumas. Die Kräfte, die durch die Insertion der Cochlea-Implantat-Elektrode bei der Insertion auf die Strukturen der Cochlea ausgeübt werden, beeinflussen das Insertionstrauma und die Erhaltung des Restgehörs. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Zusammenhang zwischen Insertionsgeschwindigkeit und Insertionskräften zu untersuchen und mit den klinischen Bedingungen zu vergleichen.

Methoden: Auf Basis von OP-Videos wurde die Insertionsgeschwindigkeit der Elektrode während der Implantation von Patienten ausgewertet. Zusätzlich wurden Nucleus Contour Advance Elektroden mittels herkömmlicher Insertionstechnik in ein Teflon Modell der Scala tympani mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten inseriert und die auftretenden Kräfte mit einer 10 N-Messzelle (Instron 5542 Force Measurement System) während der Insertion gemessen.

Ergebnisse: Bei der Implantation von Patienten traten Insertionsgeschwindigkeiten zwischen 36 mm/min und 168 mm/min mit einem Mittelwert von 86 mm/min auf. Die Kraftmessungen wurden bei Insertionsgeschwindigkeiten von 10 mm/min bis 200 mm/min durchgeführt. Die gemessenen mittleren Kräfte stiegen von 0,09 N auf 0,185 N und die maximal auftretende Kraft von 0,18 N auf 0,42 N.

Schlussfolgerung: Es besteht eine proportionale Beziehung zwischen Insertionsgeschwindigkeit und Insertionskraft. Hohe Geschwindigkeiten während der Elektrodeninsertion verursachen eine Erhöhung der Kräfte und damit wahrscheinlich ein zusätzliches Insertionstrauma. Cochlea-Implantat Chirurgen sollten daher niedrige Geschwindigkeiten während der Insertion anwenden.