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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Der Effekt einer multimodalen 7-tägigen ambulanten Tinnitustherapie auf die Cortisolwerte im Speichel bei chronischem Tinnitus

Meeting Abstract

  • corresponding author Susanne Khan - Univ.-HNO-Klinik Charité Berlin, Deutschland
  • Nina Zirke - Tinnituszentrum Charité, Berlin, Deutschland
  • A. Hähnel - Tinnituszentrum Charité, Berlin, Deutschland
  • P. Caffier - Tinnituszentrum Charité, Berlin, Deutschland
  • A. Szczepek - Tinnituszentrum Charité, Berlin, Deutschland
  • Birgit Mazurek - Tinnituszentrum Charité, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod337

doi: 10.3205/10hnod337, urn:nbn:de:0183-10hnod3373

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Khan et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Spiegel des Stresshormons Cortisol im Speichel des Menschen ändert sich im Laufe des Tages und hat einen typischen morgendlichen Peak. Dieses Tagesprofil kann bei Tinnituspatienten stressbedingt verändert sein. In der vorliegenden Studie wurde der längerfristige Effekt einer ambulanten Kurzzeittherapie auf die Cortisolwerte von Patienten mit chronischem Tinnitus untersucht.

Methode: Der Belastungsgrad der Patienten (n=69) wurde mittels psychometrischer Fragebögen ermittelt. Zusätzlich wurden die Patienten gebeten, vor Beginn sowie 3 Monate nach Ende der 7-tägigen Therapie zu folgenden Tageszeiten Speichelproben abzugeben: 8:00, 10:00, 12:00 und 20:00 Uhr. Die Proben wurden bis zur Bestimmung des freien Cortisols mittels ELISA (Cortisol-LIA-Kit, IBL-Hamburg) bei -80°C aufbewahrt.

Ergebnisse: Die Therapie bewirkte eine signifikante Verringerung der Tinnitusbelastung sowie eine Erhöhung des Cortisol-Tagesprofils. 23 Patienten hatten vor Therapiebeginn einen sehr geringen morgendlichen Wert (≤300 ng/dl). 3 Monate nach der Therapie zeigten diese Patienten einen signifikanten Anstieg des morgendlichen Peaks. 46 Patienten mit anfänglich höherem morgendlichem Wert (>300 ng/dl) zeigten einen signifikant geringeren Abfall der Cortisolwerte im Laufe des Tages nach Therapie.

Schlussfolgerungen: Die Wirksamkeit der 7-tägigen ambulanten Tinnitustherapie, die das Ziel der adäquaten Bewältigung des Tinnitus und der Verringerung der Belastung hat, kann durch die Bestimmung des Cortisol-Tagesprofils im Speichel der Patienten objektiv nachgewiesen werden. Die Probengewinnung ist eine nicht-invasive Methode und erlaubt die Analyse des freien Cortisols, während die Messung im Serum oder Plasma hauptsächlich die inaktiven Hormone reflektiert.