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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Mikrochirurgisches Training am Passivmodel für die Tympanoplastik

Meeting Abstract

  • corresponding author Max Kemper - Universitäts-HNO Klinik Dresden, Deutschland
  • Marcus Neudert - HNO-Klinik des Universiätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, Deutschland
  • Thomas Beleites - HNO-Klinik des Universiätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, Deutschland
  • Anne Kluge - HNO-Klinik des Universiätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, Deutschland
  • Matthias Bornitz - HNO-Klinik des Universiätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, Deutschland
  • Thomas Zahnert - HNO-Klinik des Universiätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod335

doi: 10.3205/10hnod335, urn:nbn:de:0183-10hnod3350

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Kemper et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mikrochirurgische Fertigkeiten werden im Medizinstudium nicht und in der Assistentenausbildung spät vermittelt. Ziel der Untersuchung war es, ein mikrochirurgisches Trainingsmodell zur Tympanoplastik (TP) hinsichtlich seiner Wertigkeit zur Vermittlung psychomotorischer Fertigkeiten bei chirurgisch unerfahrenen Probanden zu untersuchen.

Methode: 30 Studenten des 10. Semesters wurden randomisiert in 2 Gruppen eingeteilt. Gruppe 1(n=14) führte eine TP Typ III mit einer Partial-Clip-Prothese mit anschließender Trommelfellrekonstruktion (TFR) an den Tagen 1 und 21 durch, Gruppe 2 (n=16) an den Tagen 1, 7, 14 und 21. Zu den Zeitpunkten wurden Anzahl der Prothesenplazierungsversuche, dafür benötigte Zeit, sowie TFR-Zeit bestimmt. Als Referenzgruppe dienten erfahrene Ohrchirurgen (n=6).

Ergebnis: Die Studenten benötigten zum Platzieren der Prothese nach dem wöchentlichen Training annähernd die gleiche Anzahl der Versuche (1,5) wie die Ohrchirurgen (1). Während sie gegenüber der Kontrollgruppe (3) signifikant besser waren. Auch die benötigte Zeit von der Trainingsgruppe (70s) gegenüber der Kontrollgruppe (170s) war signifikant besser. Beide Gruppen brauchten länger als die Ohrchirurgen (20s). Alle Studenten die die TFR trainierten, konnten diese, wie die Ohrchirurgen jedoch im Gegensatz zur Kontrollgruppe, defektfrei durchführen. Die dafür benötigte Zeit der Ohrchirurgen (60s) war signifikant besser als die der Trainingsgruppe (150s), die schneller war als die erste Gruppe (225s).

Schlussfolgerung: Das Training mikrochirurgischer Fertigkeiten ist am TP-Modell möglich und demonstriert einen deutlichen Lerneffekt. Sowohl Nachhaltigkeit als auch Übertragbarkeit auf andere psychomotorische Fertigkeiten muss weiter untersucht werden.