Artikel
Operativer Verschluss der Liquorrhoe: Sofortversorgung oder Versorgung im Intervall?
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
---|
Gliederung
Text
Motivation: Bezüglich der Behandlung der Rhino- und Otorhinoliquorrhoe gibt es unterschiedliche Auffassungen über den Zeitpunkt der operativen Erstversorgung: in der Traumasituation wird häufig von neurochirurgischer Seite eine abwartende Therapie im Sinne einer „Wait&Scan“-Strategie von 5 bis 14 Tagen wegen der Gefahr eines Hirnödems empfohlen. Bei der iatrogen postoperativ auftretenden Otorhinoliquorrhoe nach schädelbasischirurgischen Operationen im Subarachnoidalraum wird ebenfalls häufig das Abwarten eines Spontanverschlusses angeraten, teilweise mit oder sogar ohne Antibiotikaschutz. Andererseits sind in der Literatur Fälle von Ventilmechanismen bei Duradefekten beschrieben, die durch eine aufsteigende Infektion zu einer Spätmeningitis mit bleibenden Folgeschäden bis zur Arbeitsunfähigkeit führen können.
Methoden: Retrospektive Analyse von 16 Patienten mit nachgewiesener Otorhinoliquorrhoe im Zeitraum von 2006 bis 2009.
Ergebnisse: Anhand verschiedener Fallbeispiele von Patienten nach erfolgter Hypophysenoperation, Entfernung von frontobasalen Malignomen, Entfernung von Akustikusneurinomen oder nach Fraktur bei Schädelhirntrauma werden die verschiedenen topodiagnostischen Verfahren mit intrathekalem Kontrastmittel oder Applikation von Fluoreszein beschrieben. Auf der Grundlage unserer eigenen Ergebnisse haben wir unter Berücksichtigung der Pathogenese ein interdisziplinäres Diagnostik- und Therapieregime zur operativen Behandlung der Rhino- und Otoliquorrhoe entwickelt.
Diskussion: Das aktuell entwickelte Therapieregime wird den Literaturdaten gegenüber gestellt und im interdisziplinären Vergleich gewertet.