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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Das genuine Cholesteatom der Felsenbeinspitze – ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • corresponding author Kathrin Gessner - HNO Universität Leipzig, Deutschland
  • Andreas Boehm - HNO Universität Leipzig, Deutschland
  • Gunnar Wichmann - HNO Universität Leipzig, Deutschland
  • Andreas Dietz - HNO Universität Leipzig, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod290

doi: 10.3205/10hnod290, urn:nbn:de:0183-10hnod2900

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Gessner et al.
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Gliederung

Text

Casus: Eine 29-jährige Frau stellte sich im 09/09 wegen einer anamnestisch seit ca. einem Jahr progredienten Hörminderung des linken Ohres vor. Bereits '87 und '95 waren sanierende Eingriffe an ihrem linken sowie '96 die Anlage einer Radikalhöhle an ihrem rechten Ohr erfolgt. Klinisch und histopathologisch waren jeweils ein Cholesteatom diagnostiziert worden.

Methoden: Im Lokalbefund stellte sich die linke Radikalhöhle reizlos dar; die Paukenabdeckung war intakt. Im Weberversuch lateralisierte die Patientin nach rechts, ein Fistelsymptom wurde nicht gesehen. Während die vestibuläre Prüfung unauffällig war, wurde in der Tonaudiometrie ein an Taubheit grenzender Hörverlust links diagnostiziert. In der aktuellen MRT- und CT-Schädeluntersuchung konnte ein Prozess abgegrenzt werden, der sich innerhalb des Felsenbeins links bis zum Innenohr ausbreitete. Im 10/09 wurden die Radikalhöhlenrevision und totale Petrosektomie links unter Fazialismonitoring vorgenommen. Intraoperativ bestätigte sich der Verdacht der nahezu kompletten Mittel- und Innenohrzerstörung durch Cholesteatommatrix. Da die Dura im OP-Gebiet anteilig frei und teilweise ausgedünnt vorlag, erfolgte eine Abdeckung der Leckagen mittels Muskel.

Ergebnisse: Der Fazialisnerv konnte komplett erhalten werden. Die Patientin beklagte postoperativ ein ausgeprägtes Schwindelgefühl. Klinisch zeigte sich ein Spontannystagmus nach rechts. Postoperativ wurde die bereits intraoperativ gegebene Antibiose fortgeführt. Darüber hinaus erfolgte eine rheologische Therapie nach Stennert. Unter dieser Therapie erholte sich die Patientin zunehmend.

Schlussfolgerung: Bei vorbestehender reizloser Radikalhöhle ist auch bei klinisch unauffälligen Verhältnissen bei entsprechender Klinik eine Schnittbildgebung notwendig.