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Erste Ergebnisse nach Cochlear-Implantation von Patienten mit einseitiger Taubheit und Tinnitus
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Die Behandlung von Patienten mit einseitiger Taubheit erfolgt bis jetzt entweder mit konventionellen CROS-Hörgeräten oder knochenverankerten Hörgeräten (Baha). Die Cochlear-Implantation stellt eine neue Behandlungsform für Patienten mit einseitiger Taubheit und Tinnitus dar.
Methoden: In einer monozentrischen Studie wurden das Sprachverständnis im Störlärm, das Lokalisationsvermögen und die Tinnitusstärke nach Cochlear-Implantation bei 20 Patienten mit einseitiger Taubheit und störendem Tinnitus im Vergleich zu konventionellen CROS-Hörgeräten, dem Baha-CROS-Hörgerät und der unversorgten Situation im Verlauf ermittelt.
Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen ein besseres Lokalisationsvermögen sowie eine Verbesserung des Sprachverständnisses im Störlärm in den meisten Präsentations-/Richtungsbedingungen. Insbesondere zeigt sich kein negativer Einfluss auf die Sprachdiskrimination, wenn das Geräusch von der CI-versorgten Seite angeboten wird. In den meisten Fällen kann der Tinnitus durch Tragen des Sprachprozessors entweder reduziert oder vollständig supprimiert werden. Der Einfluss auf das räumliche Hören der Patienten nach der CI-Operation wurde mit dem SSQ-Fragebogen und der Einfluss auf die Lebensqualität mit dem HUI-Fragebogen erhoben.
Schlussfolgerungen: Die vorläufigen Ergebnisse dieser 20 Patienten zeigen, dass die Cochlear-Implantation das Sprachverständnis von Patienten mit einseitiger Taubheit verbessern, den Tinnitus vermindern und damit die Lebensqualität steigern kann. Die CI-Stimulation beeinträchtigt nicht das Sprachverständnis des normalhörenden Ohres. Unsere Daten lassen vermuten, dass eine binaurale Integration von elektrischer und akustischer Stimulation auch bei einseitiger Normalhörigkeit möglich ist.