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Subjektive Beurteilung der Musikwahrnehmung mit zwei Generationen von Cochlea-Implantat-Systemen
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Studien zeigen, dass heutige Cochlea-Implantat (CI)-Systeme bestimmte Merkmale der Musik besser übertragen als frühere Systeme dies konnten. Demgegenüber gibt es wenig Erfahrung, wie die Nutzer verschiedener Generationen von CI-Systemen selbst ihre Fähigkeiten zur Musikwahrnehmung einschätzen und ob dabei auch die Art der Versorgung – unilateral, bimodal oder bilateral – eine Rolle spielt.
Methoden: In einer laufenden Studie wurden bisher 50 erwachsene Nutzer verschiedener Generationen von Sprachprozessoren eines Herstellers und verschiedener Sprachverarbeitungsstrategien (CIS, SAS, PPS, HiRes, HiRes 120) bezüglich ihrer subjektiven Einschätzung zum Musikhören vor und nach der CI-Versorgung mittels eines Fragebogens interviewt. Parallel dazu wurden normal hörende Erwachsenen (N=35) mit einem entsprechend angepassten Fragebogen interviewt. Die Befragung wird weiter fortgeführt.
Es sollen insbesondere bilateral versorgte CI-Träger aufgenommen werden.
Ergebnisse: Es zeigte sich, dass CI-Patienten mit neuen Sprachverarbeitungsstrategien (HiRes120) bessere Ergebnisse aufwiesen als Patienten mit älteren Strategien und geringere Unterschiede zu Normalhörenden aufwiesen. Es wird gezeigt, inwieweit eine bilaterale Versorgung Einfluss auf die subjektive Musikwahrnehmung hat.
Schlussfolgerung: Durch die Verbesserung der temporalen und spektralen Auflösung in der neueren Sprachverarbeitungsstrategien scheinen Vorteile bei der Unterscheidung der Musikstile, des Geschlechts des Sängers sowie dem Verstehen von Texten und dem Erkennen des Soloinstrumentes zu bestehen. Offenbar haben diese Fähigkeiten der Musikwahrnehmung Einfluss darauf, ob Musikhören als wichtig erlebt und gelebt wird.