gms | German Medical Science

81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Chirurgische Therapie des Merkelzellkarzinoms im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Matthias Scheich - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Deutschland
  • Jürgen Becker - Univ.-Hautklinik Würzburg, Deutschland
  • Robert Mlynski - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Deutschland
  • Rudolf Hagen - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod213

doi: 10.3205/10hnod213, urn:nbn:de:0183-10hnod2135

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Scheich et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Das Merkelzellkarzinom (MCC) ist ein seltener aggressiver Hauttumor mit steigender Inzidenz. Es ist assoziiert mit einem hohen Risiko für frühe lokoregionäre Rezidive. 40% der MCC liegen im Kopf-Hals-Bereich.

Patienten und Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurde der klinische Verlauf von 8 Patienten untersucht, die wegen eines MCC an unserer Klinik operativ versorgt worden waren. Bei 6 Patienten lag ein Stadium I vor, bei einem Patienten ein Stadium II und bei einem Patienten ein Stadium III.

Ergebnisse: Bei den Patienten im Stadium I und II wurde eine Resektion des Primärtumors mit weitem Sicherheitsabstand durchgeführt. Zusätzlich erfolgte bei den 6 Patienten im Stadium I die Entfernung des Sentinel-Lymphknotens (SLN), hierbei fand sich ein positiver SLN. Bei diesem Patienten sowie dem Patienten im Stadium II erfolgte eine Neck Dissection, adjuvant wurden alle 7 Patienten postoperativ bestrahlt. Der Patient im Stadium III erhielt eine Parotidektomie zur Chemosensitivitätsbestimmung bei weit fortgeschrittenem Tumorstadium und Fernmetastasen. Drei der 7 kurativ therapierten Patienten erlitten innerhalb von 4 Monaten nach Beendigung der Radiatio ein lokoregionäres Rezidiv. Dieses wurde erneut chirurgisch therapiert und führte in 2 Fällen zu einer Remission.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen die Daten der Literatur, dass das MCC trotz großzügiger chirurgischer Resektion mit einer hohen Rate an lokoregionären Rezidiven einhergeht. Aufgrund der geringen Inzidenz liegen meist nur Auswertungen kleiner Kollektive vor. Die Behandlung von Patienten mit Kopf-Hals-MCC muss interdisziplinär erfolgen, die SLN-Entfernung ist im Stadium I hilfreich und sollte daher konsequent durchgeführt werden.