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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Spielen Varianten des FancF-Gens eine Rolle bei der Entstehung von Kopf-Hals-Karzinomen?

Meeting Abstract

  • corresponding author Kathrin Scheckenbach - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Deutschland
  • Martin Wagenmann - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Deutschland
  • Adam Chaker - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Deutschland
  • Helmut Hanenberg - Kinderklinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Deutschland
  • Marcel Freund - Kinderklinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Deutschland
  • Jörg Schipper - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Deutschland
  • Vera Balz - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod212

doi: 10.3205/10hnod212, urn:nbn:de:0183-10hnod2120

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Scheckenbach et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Fanconi-Anämie (FA) ist eine Erbkrankheit mit Mutationen in mindestens 15 Genen. Klinisch kommt es durch den Ausfall in dem FA-Signalweg zur frühen Ausbildung multipler Malignome, unter anderem Kopf-Hals-Karzinomen. Erworbene Defekte des FA-Signalwegs wie z.B. inaktivierende Mutationen von FA-Genen wurden in den letzten Jahren auch bei Malignomen von Patienten ohne Fanconi-Anämie beschrieben. Eines der am häufigsten betroffenen Gene ist das FancF-Gen.

Methoden: Um die Bedeutung von Keimbahnmutationen des FancF-Gens für die Entstehung von Kopf-Hals-Karzinomen zu untersuchen, isolierten wir DNA aus Lymphozyten von 82 Patienten und 187 Normalkontrollen und sequenzierten das FancF-Gen. Zur Detektion lokaler Mutationen wurde zusätzlich DNA aus Gewebe von 35 Kopf-Hals-Karzinomen gewonnen und das FancF-Gen sequenziert. Bekannte SNPs (single nuleotide polymorphisms) wurden erfasst und sowohl mit den eigenen Kontrollen als auch mit der publizierten Verteilung der kaukasischen Bevölkerung (HapMap) verglichen.

Ergebnisse: Es konnten keine signifikanten Veränderungen der Häufigkeiten der SNPs gegenüber den Kontrollen und der Normalverteilung dargestellt werden. Allerdings zeigten sich vier bisher nicht veröffentliche Basenaustausche, die jeweils eine Änderung der kodierten Aminosäure nach sich zogen. Diese konnten entweder nur bei Tumorpatienten, oder auch bei der Normalbevölkerung detektiert werden. Keine dieser genetischen Variationen wurde bisher als SNP veröffentlicht.

Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen können genetische Variationen des FancF-Gens sowohl im Tumor als auch in der Keimbahn detektiert werden. Ihre Abgrenzung zu SNPs und die Abklärung ihrer funktionellen Bedeutung stehen jedoch zur Zeit noch aus.