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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Rekanalisation und Stenting bei hochgradiger Ösophagusstenose und -atresie nach Radiatio eines Hypopharynx- oder Larynxkarzinoms

Meeting Abstract

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  • corresponding author Andreas Rotter - Charité Berlin, Campus Mitte, Berlin, Deutschland
  • Matthias Hölzl - Charité Berlin, Campus Mitte, Berlin, Deutschland
  • Benedikt Sedlmaier - Charité Berlin, Campus Mitte, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod208

doi: 10.3205/10hnod208, urn:nbn:de:0183-10hnod2086

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Rotter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Stenose oder Atresie des kranialen Ösophagus nach primärer oder adjuvanter Bestrahlung bei Hypopharynx- oder Larynxkarzinom ist ein bekanntes Problem, das den Betroffenen erhebliche körperliche und soziale Beschwerden verursacht. Momentan bieten die üblichen Behandlungsverfahren mittels Speichelbypass oder Ösophagusstent bei Stenose nur unzureichende Hilfe. Weiterhin ist die Compliance, insbesondere beim Speichelbypass eingeschränkt. Ein erfolgversprechendes Konzept bei Ösophagusatresie existiert zur Zeit nicht.

Methode: Im Verlauf des letzten halben Jahres wurden 3 Patientinnen (zweimal Laryngektomie mit adjuvanter Radiatio, einmal primäre Radiochemotherapie) mit Atresie, d.h. komplettem Verschluß des Ösophagus, zunächst in einem kombinierten Eingriff antero- und retrograd über eine vorhandene PEG rekanalisiert. Nach Einlage einer nasogastralen Sonde zur Schienung des Kanals wurde in einem zweiten Schritt im Intervall ein Gitter-Bronchialstent (2 Patientinnen) und ein Dumon-Stent (eine Patientin) eingelegt.

Ergebnisse: Eine Patientin hatte im Beobachtungszeitraum unter seriographischer Kontrolle eine persistent offene Passage. Bei einer Patientin war der Gitter-Stent zunächst zu weit kaudal positioniert und wurde operativ nach kranial gezogen. Im Verlauf (bisher 4 Wochen) war die Passage frei. Bei der Patientin mit dem Dumon-Stent kam es zu einer Osteomyelitis im Bereich der Brustwirbel auf Höhe des Stents. Der Dumon-Stent wurde entfernt und die Patientin im Intervall mit einem Gitter-Stent versorgt. Bis dato ist die Passage druchgängig (2 Wochen).

Schlussfolgerung: Längerfristige Ergebnisse stehen noch aus, jedoch sind die bisherigen ermutigend, daß auch dauerhaft eine Speisepassage nach Rekanalisation und Stentung möglich ist.