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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

9 Jahre Induktionschemotherapie mit organerhaltender Therapie bei ausgedehnten Kopf-Hals Plattenepithelcarzinomen (UICC Stadium III-IV)

Meeting Abstract

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  • corresponding author Dirk Henschel - SKF-Höchst, HNO und plastische Gesichtschirurgie, Frankfurt/M., Deutschland
  • Christian Milewski - SKF-Höchst, HNO und plastische Gesichtschirurgie, Frankfurt/M., Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod162

doi: 10.3205/10hnod162, urn:nbn:de:0183-10hnod1623

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Henschel et al.
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Gliederung

Text

Ausgedehnte Kopf-Hals-Karzinome haben trotz ausgefeilter chirurgischer Konzepte eine schlechte 5-Jahres-Überlebensrate, die sich seit 20 Jahren nicht geändert hat. Die Mutilation und Stigmatisierung mit Einschränkung der Lebensqualität nach der chirurgischen Therapie lässt viele Patienten und Ärzte nach Alternativen fragen. Daher wurde an der HNO-Klinik Frankfurt a. M. Höchst ein Therapiekonzept entwickelt und seit 2000 praktiziert, das auf Organerhalt und Lebensqualität zielt. 138 Patienten mit Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen aus eigenem Patientenkollektiv im Stadium III oder IV erhielten eine induktive Chemotherapie. Das Alter der Patienten lag im Mittel bei 57,4 Jahren, 106 waren männlich. Unabhängig von dem Ansprechen der Lymphknoten-Metastasen erhielten alle Patienten eine funktionelle Neck Dissektion auf den klinisch betroffenen Seiten. In Abhängigkeit vom Ansprechen auf die Kombination aus Cisplatin und 5FU wurde der Primärtumor bei kompletter Remission bestrahlt und bei partieller Remission in den neuen Grenzen operiert und dann bestrahlt. Von allen 138 Patienten entwickelten 36 Patienten ein Rezidiv nach einem mittleren Durchschnitt von 14,1 Monaten. Über 90 % aller Patienten konnten zu jeder Zeit selbst essen, trinken, sprechen und ohne Tracheostoma atmen. Bei der Auswertung zeigte sich ein deutlich besseres 5-Jahres-Gesamtüberleben für die Patienten, die ein optimales Ansprechen auf die induktive Chemotherapie gehabt hatten. Ferner scheint der Erhalt der Lebensqualität bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen, die entweder primär inoperabel oder nur mit erheblicher Mutilation operabel waren, durch den funktionserhaltenden Ansatz der Induktionschemotherapie signifikant erhöht zu sein.

Unterstützt durch: R. Riemann, C. Milewski