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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Prospektive, klinische Studie zur Differenzierung oberflächlicher Schleimhautläsionen des oberen Luft-Speisewegs mittels Optischer Kohärenztomographie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christian Betz - Klinik für HNO-Heilkunde der LMU München, Deutschland
  • Veronika Volgger - Klinik für HNO-Heilkunde der LMU München, Deutschland
  • Herbert Stepp - Laser-Forschungslabor der LMU München, Deutschland
  • Andreas Leunig - Klinik für HNO-Heilkunde der LMU München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod135

doi: 10.3205/10hnod135, urn:nbn:de:0183-10hnod1357

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Betz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine nicht-invasive Methode zur Unterscheidung von prä- und frühmalignen Schleimhautläsionen könnte behilflich sein, die Morbidität der betroffenen Patienten zu reduzieren und die Zeit zur Diagnosefindung zu verkürzen. Die Optische Kohärenztomographie (OCT) erscheint geeignet, dieses Ziel zu erreichen.

Methoden: 82 leukoplakische oder erythoplakische Läsionen des oberen Aerodigestivtraktes (OADT) wurden prospektiv mittels OCT-Gerät (Niris®, Imalux Corporation, USA) untersucht. Die Ergebnisse wurden mit den pathologischen Resultaten von Biopsien aus denselben Arealen verglichen. Zusätzlich wurden Intensitätsprofile der OCT Bilder auf ihre Fähigkeit zur Gewebedifferenzierung überprüft.

Ergebnisse: Mikroanatomische Strukturen waren bis in eine Tiefe von ca 1.5 mm klar erkennbar. Hinsichtlich der Fähigkeit zur Differenzierung von nicht- und frühinvasiven Läsionen erreichte die OCT eine Sensitivität von 100% und eine Spezifität von 92% bzw. 75% (Untersucher verblindet bzw. unverblindet gegenüber der visuellen Inspektion). Falsch positive Ergebnisse entstammten meist hyperplasischen Befunden mit verbreiterter Epithelschicht. Die Epitheldicken auf den OCT Bildern und den histologischen Schnitten zeigten eine gute Korrelation (κ=0.63), waren jedoch nicht als Indikatoren für Hyperplasie oder unterschiedliche Grade von Dysplasie geeignet. In einer Untergruppe (n=44) zeigten die OCT-Intensitätsprofile einen signifikanten Unterschied zwischen hyperplastischen und dysplastischen Läsionen.

Schlussfolgerungen: Die Methode erscheint vielversprechend für eine frühe, nicht-invasive Tumordiagnose im OADT. Technische Neuerungen sowie eine Erhöhung der Patientenzahlen werden helfen, ihren klinischen Wert in naher Zukunft genauer zu definieren.

Unterstützt durch: Imalux Corporation, USA