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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Unterdruckbedingte Ventilöffnung bei Stimmprothesen – Echtzeitmessung des intraluminalen Ösophagusdruckes in vivo

Meeting Abstract

  • corresponding author Peter Kress - HNO-Abteilung, Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier, Deutschland
  • Stefan Rösler - Universität Esslingen, Fachbereich Maschinenbau, Esslingen, Deutschland
  • Peter Schäfer - HNO-Abteilung, Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier, Deutschland
  • F.-Peter Schwerdtfeger - HNO-Abteilung, Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod041

doi: 10.3205/10hnod041, urn:nbn:de:0183-10hnod0410

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Kress et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Unterdruck im intrathorakalen Ösophagus während der Inspiration wird als Ursache für unerwünschte Ventilöffnungen von Stimmprothesen diskutiert. Ein messtechnischer Nachweis dieser negativen Druckdifferenz zwischen dem Ösophaguslumen dorsal der Stimmprothese und dem Umgebungluftdruck steht bisher aus. Dabei wäre die Kenntnisse dieser Druckverhältnisse für die Entwicklung zuverlässig schließender Stimmprothesenventile essentiell.

Methoden: Mit einem Drucksensor wurden bei kehlkopflosen Patienten Messungen des intraluminalen Druckes im intrathorakalen Ösophagus mit hoher zeitlicher Auflösung (100 Messungen pro Sekunde) durchgeführt. Die Druckmessungen erfolgten über eine speziell hergestellte konische Sonde welche über das Tracheostoma durch die Stimmprothese in den Ösophagus eingeführt wurde.

Die Druckdifferenzen wurden bei bisher 30 Patienten während der Ruheatmung, bei forcierter Atmung und mit aufgebrachtem HME Filter durchgeführt.

Ergebnisse: Die gemessenen Unterdrücke bei forcierter Atmung erreichten Maxima von 5–80 mbar. Unterdrücke bei Ruheatmung bewegten sich zwischen 0,5–6,5 mbar. HME-Filter erhöhten den intraluminalen Unterdruck deutlich.

Schlußfolgerungen: Der bisher nur vermutet Unterdruck im Ösophagus während der Inspiration ist bei Kehlkopflosen nachweisbar und messbar. Die gemessenen Unterdrücke sind in vielen Fällen höher als die Öffnungsdrücke fabrikneuer Stimmprothesen, was zum Beispiel das Phänomen der Sofortleckage nach Einsatz einer fabrikneuen Stimmprothese erklärt. Aber auch kurze Verweildauern von Stimmprothesen erklären sich durch die Belastung der Ventile bei vielen Tausend atmungsabhängigen unterdruckbedingten Ventilöffnungen am Tag.