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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Lymphome im Bereich der Glandula parotis

Meeting Abstract

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  • corresponding author Andreas Arnold - Universitätsklinik für HNO, Bern, Schweiz
  • Etienne Wyss - Universitätsklinik für HNO, Bern, Schweiz
  • Esther Müller - Institut für Pathologie, Bern, Schweiz
  • Peter Zbären - Universitätsklinik für HNO, Bern, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod643

doi: 10.3205/09hnod643, urn:nbn:de:0183-09hnod6437

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Arnold et al.
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Gliederung

Text

Das Lymphom der Glandula parotis ist eine Rarität.

An unserer Klinik wurden 697 Patienten im Zeitraum von 1992 bis 2008 an der Parotis operiert. Dabei zeigte sich in 28 Fällen (4%) histologisch ein Lymphom.

Die Krankengeschichten dieser Patienten wurden retrospektiv aufgearbeitet. Dabei wurden prädisponierende Faktoren, Symptome, begleitende Befunde, chirurgische Präsentation, histopathologisches Bild, zusätzliche Therapie, posttherapeutische Verlauf erfasst und analysiert. Die aktuelle Literatur wurde gesichtet und mit unseren Resultaten verglichen.

Spezifische Symptome wurden nicht gefunden, am häufigsten präsentierten sich die Patienten mit einer langsam progredienten, schmerzlosen parotidalen Schwellung. In unserer Studie wurde ein Lymphom nur selten radiologisch oder durch eine Feinnadelpunktion korrekt diagnostiziert. Für die Diagnosestellung waren die chirurgische Exploration und histopathologische Untersuchung notwendig. Schnellschnitte ergaben häufig bereits intraoperativ die eindeutige Diagnose, worauf der Eingriff frühzeitig beendet werden konnte. Die weitere Therapie mit Radio-, Chemo- und/oder Immunotherapie führte zu einer exzellenten Prognose mit 100% Überleben für frühe Tumorstadien (I & II nach Ann-Arbor) und 65% Überleben für fortgeschrittene Stadien (III & IV) in unserem Kollektiv.

Trotz seiner Seltenheit muss das Lymphom in der Differentialdiagnose eines malignomverdächtigen Parotisknotens berücksichtigt werden. Die Behandlung eines Lymphoms erfolgt nach chirurgischer Gewebegewinnung, histologischer Typisierung stets stadiengerecht im interdisziplinären Rahmen.