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Navigated Control für die HNO-Chirurgie: eine Zwischenbilanz nach der Anwendung an 50 Patienten
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Die Regelung der Fräse, des Shavers oder des endonasalen Bohrers nach präoperativ geplanten Resektionsgrenzen wurde 2006 erstmals in die HNO-Chirurgie eingeführt. Inzwischen sind über 50 Patienten mit dieser Zusatzfunktion behandelt wurden. Diese Arbeit präsentiert eine Zwischenbilanz.
Im Zeitraum 2006 bis 2008 wurden 51 Patienten mit NC-geregelten Instrumenten behandelt. Es handelte sich in 23 Fällen um Eingriffe an der vorderen, in 28 Fällen an der lat. Schädelbasis. In 73% der Fälle wurde NC eingesetzt, um die Resektion zu unterstützen. In den verbleibenden 27% wurde eine Trajektorie für Biopsien programmiert.
Insgesamt wurden keine schweren und 6% minimale Komplikationen beobachtet. Als sinnvoll erwies sich NC bei der Steuerung der Fräse. Bei der Durchführung von kanalartigen Zugängen für Biopsien im Bereich der Felsenbeinspitze (6 Fälle) und der Fossa infratemporalis (5 Fälle) wurde NC teilweise als unbedingt notwendig eingeschätzt. In allen Fällen zeigte sich nach Absolvierung einer Lernkurve eine höhere Resektionseffizienz (Abtrag Volumen/Zeit). Die kognitive Belastung der Chirurgen nahm bei Benutzung mit NC tendenziell zu. Der zusätzliche Aufwand für die Vorbereitung des Patienten und die Programmierung des Arbeitsraums war mit durchschnittlich 22% Anstieg der Behandlungsdauer signifikant. Die eigentliche OP-Dauer reduzierte sich dagegen tendenziell.
Navigated Control hat die ersten klinischen Anwendungen in der HNO absolviert. Insbesondere profitieren schwierige Zugänge von NC. Entwicklungsbedarf besteht bei der Patientenregistrierung, der ergonomischen Gestaltung des Tracking und der Programmierung der Sicherheitsgrenzen. Zusätzliche Ortsinformationen und weitere Instrumente können die Indikationen ausweiten.
Unterstützt durch: DFG, Karl Storz GmbH&Co.KG