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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Gastroösophageale Refluxkrankheit und chronische Sinusitis: Zusammenhang oder Zufall?

Meeting Abstract

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  • Stefanie Schröder - Univ. HNO-Klinik, Rostock
  • corresponding author Detlef Kleemann - MediClin Müritz-Klinikum, Waren
  • Hans Wilhelm Pau - HNO-Klinik "Otto Körner", Rostock

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod587

doi: 10.3205/09hnod587, urn:nbn:de:0183-09hnod5875

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Schröder et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist eine der am weitesten verbreiteten Erkrankungen in der westlichen Welt überhaupt. Schon seit einigen Jahren wird nun ein möglicher Zusammenhang von Refluxerkrankung und chronischer Sinusitis diskutiert.

Methoden: Für die vorliegende Arbeit wurden die Anamnese und die klinischen Befunde von 100 Patienten, die sich zu einer Operation an den Nasennebenhöhlen auf Grund einer chronischen Sinusitis entschlossen hatten und von 100 Patienten mit anderen Erkrankungen aus dem Bereich der HNO-Heilkunde erhoben. Alle 100 Patienten mit chronischer Sinusitis wurden mindestens 6 Monate nach ihrer Operation an den Nasennebenhöhlen schriftlich nachbefragt.

Ergebnisse: Von den Patienten mit chronischer Sinusitis litten 36% an einer GERD und/oder einem LPR (laryngopharyngealer Reflux) aber nur 17% der 100 Patienten mit anderweitigen Erkrankungen ( r = 0,22, p = 0,002). Insgesamt wurde von 26 der 69 p. o. nachbefragten Patienten eine Rezidivproblematik angegeben. Ein Drittel dieser Rezidivpatienten litten unter Problemen einer GERD/LPR. Im Gegensatz dazu gaben nur 23% der befragten Patienten ohne Rezidivproblematik Beschwerden im Sinne einer Refluxerkrankung an (r = 0,123, p = 0,306).

Schlussfolgerung: Es lässt sich eine signifikante Korrelation von GERD/LPR und der Erkrankung der chronischen Sinusitis erkennen. Für die Gruppe der p. o. nachbefragten Patienten findet sich ein geringer, aber nicht statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen GERD/LPR und dem Auftreten eines Rezidivs der chronischen Sinusitis. Ob bei Patienten mit den typischen Symptomen einer GERD und/oder eines LPR die postoperative Behandlung mit PPI einen Heilungsvorteil bringt, sollte durch randomisierte Studien weiter untersucht werden.