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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Langzeitergebnisse nach Rekonstruktion von Knochendefekten mit der Glaskeramik Bioverit®

Meeting Abstract

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  • corresponding author Sibylle Voigt - HNO-Klinik der FSU Jena, Jena
  • Gerlind Schneider - HNO-Klinik der FSU Jena, Jena
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Klinik der FSU Jena, Jena

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod560

doi: 10.3205/09hnod560, urn:nbn:de:0183-09hnod5606

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Voigt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die biokompatible Glaskeramik Bioverit® wird seit 1982 in der HNO-Klinik der FSU Jena zur Rekonstruktion von knöchernen Schädeldefekten eingesetzt. In der nachfolgenden Studie wurden Patienten bezüglich der Langzeitergebnisse in den Bereichen Funktion, Ästhetik und Lebensqualität untersucht.

Material und Methoden: Es wurden alle mit einem Bioveritimplantat versorgten Patienten des Zeitraums 1985–2002 angeschrieben, von denen 43 nachuntersucht werden konnten. Für die Datenerhebung wurde ein Erhebungsbogen entwickelt, in dem nach Lebensqualität, Funktionseinbußen und ästhetischem Ergebnis gefragt sowie der Untersuchungsbefund dokumentiert wurde.

Ergebnisse: Die Implantationsdauer betrug bei Zeitpunkt der Befragung 1 bis 18 Jahre; im Durchschnitt 7,4 Jahre. Die Implantationsorte verteilten sich auf Schädelkalotte (10), Nasennebenhöhlen (19), knöcherne Nase (4) und Maxilla (2). Zweimal wurden Tracheastützspangen aus Bioverit® implantiert. Bei 6 Patienten war die Keramik zur Nachuntersuchung nicht mehr in situ. Die Fragebogenauswertung zeigte sehr gute bis gute Ergebnisse bezüglich der Lebensqualität nach der Implantation, wobei immer auch die Folgen der zu Grunde liegenden Erkrankung mit berücksichtigt werden müssen. Die ästhetische Bewertung ergab bei 89,2% der Befragten die Noten 1 und 2.

Schlussfolgerungen: Bioverit® weist als Implantatmaterial zur Hartgewebsdefektdeckung eine sehr gute Biokompatibilität und Langzeitstabilität auf. Die Erfolgsraten sind ebenso hoch wie nach Implantation vergleichbarer Materialien (Titan, TCP, Hydroxylapatit). Eine Implantation im Bereich des Septum nasi (Septumperforationsverschluß) ist wie auch für alle anderen Fremdmaterialien auf Grund der Besonderheiten des Implantatlagers nicht empfehlenswert.