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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Einsatz des M. vastus lateralis-Lappens in der HNO

Meeting Abstract

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  • Franziska Lindner - HNO-Klinik Universität Leipzig, Leipzig
  • corresponding author Andreas Boehm - HNO-Klinik Universität Leipzig, Leipzig
  • Andreas Dietz - HNO-Klinik Universität Leipzig, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod542

doi: 10.3205/09hnod542, urn:nbn:de:0183-09hnod5422

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Lindner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mit der Entwicklung des mikrovaskulär anastomosierten Gewebetransfers in den frühen 70er Jahren entstand eine Vielzahl neuer Rekonstruktionsmöglichkeiten. Zu den Standardrekonstruktionen in der HNO zählt der M. pectoralis-Lappen (PL) und der Unterarmlappen (UAL). Die Nutzung des M. latissimus dorsi-Lappens ist durch die intraoperative Umlagerung des Patienten erschwert und damit oft nur zweite Wahl. Der aus dem Oberschenkel entnommene M. vastus lateralis-Lappen (VLL) (Song 1984) wird auch für Rekonstruktionen im Kopf-Hals-Bereich propagiert.

Ergebnis: Das Poster zeigt die Falldarstellung eines 57 alten Patienten mit einem T4 supraglottischen Larynxkarzinom mit weiter Ausdehnung in Zungengrund und Zungekörper. Eine reine Laryngektomie und Zungenteilresektion ohne Rekonstruktion hätte einen Schluckakt-relevanten und nur schwer bis nicht kompensierbaren Substanzverlust der Zunge nach sich gezogen. Zum Ausgleich des Substanzverlustes wurde der VLL als septomusculocutaner Lappen eingesetzt. Der VLL erwies sich bei der kombinierten Rekonstruktionen des Pharynx und des Zungengrundes als genügend voluminös und gut integrierbar. Der Gefäßstiel zeichnete sich durch robuste Gefäßverhältnisse aus. Die parallele Operation durch zwei Teams war durch die relative Entfernung der beiden Operationslokalisationen gut möglich und erwies sich damit als sehr effizient.

Fazit: Der Einsatz des VLL erweitert das Spektrum der Rekonstruktionsoptionen insbesondere bei ausgedehnten Pharynx- und Zungendefekten. Das Lappenvolumen lässt sich durch Variationen der Muskelmasse gut anpassen. Die Hebedefekte und langfristigen Bewegungseinschränkungen sind gegenüber dem UAL und dem PL aufgrund des primären Wundverschlusses und der Entnahmelokalisation deutlich reduziert.