gms | German Medical Science

80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Mediale Kanthopexie – wichtiger Baustein in der Rehabilitation des gelähmten Gesichts

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Iakovos Arapakis - HNO-Klinik, Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital, Stuttgart
  • Christian Sittel - HNO-Klinik, Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital, Stuttgart

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod525

doi: 10.3205/09hnod525, urn:nbn:de:0183-09hnod5258

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Arapakis et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Im Rahmen der Rehabilitation des gelähmten Gesichts nach Facialisparese spielt die Reanimation des Auges eine wichtige Rolle. Als funktionsbeeinträchtigende Folgen des mangelnden Lidschlusses treten konjunktivale Injektionen, Ulcus corneae sowie Ektropium mit Tränenträufeln auf. Der präcarunculäre Zugang bei der medialen Kanthopexie bietet eine sehr gute Übersicht zur medialen Orbita und hinterlässt keine sichtbaren äusseren Narben.

Methode: In unserer Klinik wurden sieben Patienten mit einem Ektropium und Epiphora nach Facialisparese bei malignen Parotistumoren mittels der präcarunculären medialen Kanthopexie behandelt. Nach protektiver Intubation der Tränenkanäle wird die präcarunculäre Inzision zwischen Bindehaut und Caruncula lacrimalis durchgeführt. Medial entlang des posterioren Limbus der medialen Kanthussehne wird die Präparation fortgesetzt. Die Periorbita wird von der medialen Orbita abgehoben, und das mediale Ende des Tarsus wird an der Crista lacrimalis posterior befestigt. Der Schweregrad des Ektropiums wurde mit der Ectropion Grading Scale (EGS) nach Moe prä- und postoperativ dokumentiert.

Ergebnisse: Im Vorfeld war in vier Fällen eine laterale Tarsorrhaphie ohne Erfolg bezüglich des Ektropiums mit Epiphora geblieben. Mittels des präcarunculären Zugangs kam es bei allen Patienten zu einer kompletten Wiederherstellung des medialen Kanthus in die Normalposition (EGS Grad I) und damit zur Beseitigung des Ektropiums.

Schlussfolgerung: Die mediale Kanthopexie stellt eine schnelle und sichere Methode dar, ohne das Gesichtsfeld einzuschränken oder das Tränenwegssystem zu verletzen. Sie sollte als elementarer Baustein in das Behandlungskonzept der Rehabilitation des gelähmten Gesichts integriert werden.