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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Ektope Magenschleimhaut im Zungengrund als mögliche Ursache von Globus pharyngis

Meeting Abstract

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  • corresponding author Chia-Jung Wang - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Thiemo Kurzweg - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Stefan Tesche - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod490

doi: 10.3205/09hnod490, urn:nbn:de:0183-09hnod4906

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Wang et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ektope Magenschleimhaut (Choristie) kann an verschiedenen Lokalisationen im Intestinaltrakt vorkommen und unterschiedliche Beschwerden verursachen. So sind beispielsweise Fälle beschrieben, in denen Choristie eine Cholezystitis oder eine Appedizitis vermuten ließ. Im Zungengrund kann ein Choristom durch Magensäureproduktion zu Globus pharyngis führen und dem behandelnden Chirurgen erst nach Gewinnung von Gewebeproben auffallen.

Methoden: Systematische Literatursuche auf dem Boden einer Kasuistik

Kasuistik: Eine 68-jährige Patientin stellte sich in unserer Klinik mit seit anderthalb Jahren progredientem Globusgefühl und dysphagischen Beschwerden vor. Die daraufhin durchgeführte Panendoskopie zeigte eine geringgradige Zungengrundhyperplasie und eine Ösophagitis. Die histologische Aufarbeitung der entnommenen Gewebeproben aus dem Bereich des hyperplastischen Zungengrundes ergab das Vorliegen heterotopen Mangenschleimhautgewebes. Es wurde eine probatorische Therapie mit Protonenpumpemhemmern eingeleitet.

Schlussfolgerungen: Heterotopes Magenschleimhautgewebe kann nur durch Probenentnahmen im Rahmen von Panendoskopien diagnostiziert werden. Nicht nur im Zungengrund, sondern vielmehr auch in der Postkrikoidregion und im proximalen Ösophagus ist das Vorkommen von Globus verursachender Magenschleimhaut beschrieben. In der Literatur wurden wenige Fälle von malignen Entartungen von ektopen Magengewebe beschrieben, sodass neben der PPI-Therapie die klinische Kontrolle abhängig vom histologischen Status der entnommenen Gewebeproben bedacht werden sollte.