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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Ausgeprägter Hypopharynxabszess nach Fremdkörperingestion

Meeting Abstract

  • corresponding author Steffen Mehnert - HNO-Klinik, Zeitz
  • Cornelia Seidel - HNO-Klinik, Zeitz
  • Jana Marschner - HNO-Klinik, Zeitz
  • Bekele A. Mekonnen - HNO-Klinik, Zeitz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod476

doi: 10.3205/09hnod476, urn:nbn:de:0183-09hnod4761

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Mehnert et al.
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Gliederung

Text

In dieser Falldarstellung berichten wir über eine 62-jährige Patientin, die sich wegen akuter Dyspnoe und Aphagie seit 2 Tagen in unserer Klinik vorgestellt hatte. Vorausgegangen war eine Fremdkörperentfernung 4 Tage zuvor, nachdem die Patientin beim Verzehr einer Hühnersuppe einen 4 cm langen Hühnerknochen verschluckt hatte. Dieser konnte wegen seiner komplizierten Lage (Interaryregion/ Hypopharynx) nur in Sedierung, aber problemlos entfernt werden.

Im Rahmen der nun durchgeführten Lupenlaryngoskopie imponierte eine ausgeprägte ödematöse Schleimhautschwellung im gesamten rechten Hypopharynx. Der Kehlkopfeingang war insbesondere im Aryknorpelbereich geschwollen und dadurch teilweise verlegt. Im Blutbild zeigten sich hohe Entzündungsparameter.

In der durchgeführten kontrastmittelverstärkten CT der Halsweichteile konnte eine große Abszesshöhle im Hypopharynx rechts verifiziert werden.

Bei der Hypopharyngoskopie in Intubationsnarkose wurde die Abszesshöhle eröffnet und die pharynxseitige Abszesswand mit dem Laser reseziert. Es erfolgte eine Video- und Fotodokumentation der Befunde.

Unter initialer intensivmedizinischer Überwachung, hochdosierter Gabe von Gluko-kortikoiden, kombinierter intravenöser Antibiotikagabe und temporärer Ernährung via nasogastraler Sonde konnte der Zustand der Patientin stabilisiert werden.

Funktionell bestehen keine Einschränkungen.

Die differentialdiagnostische Abklärung einer Infektion der tiefe Halsweichteile, dem Para- oder Retropharyngealraum sowie die frühzeitige Diagnostik und Therapie sind essentiell für die Prognose dieser unter Umständen lebensbedrohlichen Komplikation.