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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Ergebnisse der Ex-vivo-Testung kombinatorischer Effekte von Cisplatin und Cetuximab bei Kopf-Hals-Karzinomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Gunnar Wichmann - HNO-Labor, HNO-Klinik, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
  • Julia Termühlen - HNO-Labor, HNO-Klinik, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
  • Christian Mozet - Klinik u. Poliklinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
  • Andreas Dietz - Klinik u. Poliklinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
  • Anett Reiche - HNO-Labor, HNO-Klinik, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
  • Andreas Boehm - Klinik u. Poliklinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod458

doi: 10.3205/09hnod458, urn:nbn:de:0183-09hnod4582

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Wichmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In multimodalen Therapien von Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (HNSCC) wird Cisplatin (Cis) neuerdings auch gemeinsam mit Cetuximab (CTX) eingesetzt. Nicht immer wird der angestrebte Therapieerfolg erreicht, obwohl Studien positive Effekte von CTX innerhalb Cis-basierter Therapien für die Mehrzahl der HNSCC belegen. Um ein zu erwartendes Maß für ein verbessertes Ansprechen auf Cis in Kombination mit CTX zu bekommen, wurden 146 HNSCC in Primärkulturen getestet.

Methode: Bei dokumentiertem Einverständnis der Patienten wurden HNSCC-Biopsate mit Kollagenase verdaut und in unserem qualitätskontrollierten Koloniebildungsassay unter flavinschützenden Bedingungen auf ihre Sensitivität gegenüber Cis ohne und mit CTX getestet. Nach drei Tagen wurden die Kulturen mit Ethanol fixiert, mit fluoreszenzmarkierten Anti-Zytokeratin-Antikörpern gefärbt und gezählt. Bei mindestens vier pro Mediumkontrolle gebildeten epithelialen Kolonien (87/146 HNSCC) wurden Dosis-Wirkungskurven für Cis mit und ohne CTX erstellt. Für Cis wurden die IC50 (Konzentrationen mit 50% Hemmung) errechnet.

Ergebnisse: CTX wirkte im Gegensatz zur bei 66,7% (58/87) verminderten Koloniebildung bei 4/87 HNSCC (4,6%) nicht suppressiv, bei 25 HNSCC (28,7%) sogar stimulierend auf die Koloniebildung. Während bei 10/25 (11,5%) eine unveränderte und bei 9/25 der letzten Gruppe (10,3%) sogar eine CTX-abhängig verstärkte Cis-Toxizität verzeichnet wurde, war bei 6/25 (6,9%) die Wirkung von Cis und CTX nicht synergistisch suppressiv. Dort erhöhte CTX die IC50 für Cis signifikant (p<0,04 im t-Test für gepaarte Stichproben).

Zusammenfassung: Durch prädiktive Ex-vivo-Testung konnte eine ausbleibende Synergie von Cis und Cetuximab bei einer Subgruppe von HNSCC identifiziert werden.

Unterstützt durch: Merck Pharma GmbH, Darmstadt