gms | German Medical Science

80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Chemischer Schmecktest als Methode zur Evaluierung der regionalen gustatorischen Sensibilität

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Janine Pingel - Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Rostock
  • corresponding author Tino Just - Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Rostock
  • Jürgen Ostwald - Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Rostock
  • Hans Wilhelm Pau - Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod394

doi: 10.3205/09hnod394, urn:nbn:de:0183-09hnod3949

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Pingel et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Im klinischen Alltag hat sich neben der Bestimmung des Gesamtschmeckvermögens die Evaluierung des regionalen Schmeckvermögens bewährt, insbesondere wenn es um die Beurteilung von Chorda tympani- oder Nervus lingualis-bedingten Ausfällen der gustatorischen Sensibilität geht.

Methoden: Es wurden die im Zeitraum von 1998 bis 2008 angefertigten Schmecktests (chemischer Schmecktest (CST) und Elektrogustometrie (EGM)) von 944 Probanden/Patienten mit subjektiv unbeeinträchtigem Riech- und Schmeckvermögen ausgewertet. Die chemische Schmecktestung erfolgte nach Empfehlung der ArGe „Olfaktologie und Gustologie“ aus dem Jahre 1980. Die Testung des seitengetrennten chemischen Schmeckvermögens erfolgte mit vier wässrigen Lösungen in vier verschiedenen Konzentrationen (Rohrzucker: 3%, 10%, 40% und gesättigte Lösung; Zitronensäure: 1%, 5%, 10% und 15%; Kochsalz: 2,5%, 7,5%, 15% und gesättigte Lösung sowie Chininsulfat: 0,02%, 0,05 %, 0,1% und 1%), die mit einem Glasstab auf die Zungen aufgetragen werden. Die EGM wurde mit dem Elektrogustometer Halle II vorgenommen. Dieses Gerät erfasst zwischen –6 dBg und 40 dBg (gustatorische Dezibel). Als Applikator für den Gleichstrom diente eine bipolare Auflegeelektrode.

Ergebnisse: Mit dem CST wird eine Test-Retest-Reliability von r304=0,782 (P = < 0,001) erreicht. Die Ergebnisse korrelierten mit den korrespondierenden EGM-Werten der rechten und linken Seite (rechts: r944=0,776; links: r944= 0,956, P jeweils < 0,001).

Schlussfolgerungen: Der CST ist einfach handhabbar, kostengünstig in der Herstellung und sollte der EGM im klinischen Alltag auch wegen der kürzeren Untersuchungsdauer der Vorzug gegeben werden.