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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Schmeckvermögen bei Patienten mit Otosklerose

Meeting Abstract

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  • corresponding author Mareike Geißler - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Rostock
  • Tino Just - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Rostock
  • Hans Wilhelm Pau - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod384

doi: 10.3205/09hnod384, urn:nbn:de:0183-09hnod3841

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Geißler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Patienten mit Otosklerose (OS) geben nach erfolgter Stapesoperation mitunter Beschwerden, wie Kribbeln und Taubheitsgefühl, auf der Zunge an, auch dann, wenn der Operateur die Chorda tympani nur gering manipuliert hat. Gegenstand der Untersuchung war es zu prüfen, ob das Schmeckvermögen bei OS–Patienten vor der Operation normal ist.

Methoden: Untersucht wurden 113 Patienten 1 Tag vor der Stapesplastik (62 x OS bds., 28 x OS rechts und 23 x OS links). Die Testung des seitengetrennten chemischen Schmeckvermögens wurde mit vier wässrigen Lösungen in vier verschiedenen Konzentrationen (Rohrzucker: 3%, 10%, 40% und gesättigte Lösung; Zitronensäure: 1%, 5%, 10% und 15%; Kochsalz: 2,5%, 7,5%, 15% und gesättigte Lösung sowie Chininsulfat: 0,02%, 0,05 %, 0,1% und 1%), die mit einem Glasstab auf die Zunge aufgetragen wurden, vorgenommen. Die Elektrogustometrie (EGM) wurde mit dem Elektrogustometer Halle II vorgenommen. Dieses Gerät erfasst zwischen -6 dBg und 40 dBg (gustatorische Dezibel). Als Applikator für den Gleichstrom diente eine bipolare Auflegeelektrode. Die Ergebnisse wurden mit denen Gesunder verglichen (n = 557).

Ergebnisse: Der Vergleich zwischen Gesunden und Patienten mit beiderseitiger OS ergab keinen signifikanten Unterschied im Gesamtscore der chemischen Schmecktestung (rechte und linke Seite) und beim Vergleich der EGM-Schwellen beider Seiten (P jeweils > 0,05). Werden die Faktoren „Reizseite“ und „Ursache“ berücksichtigt, ergibt sich ein signifikanter Unterschied (P < 0,001).

Schlussfolgerung: Die geringe, jedoch signifikante Minderung der gustatorischen Sensibilität bei Patienten mit einseitiger OS gilt es, bei der Auswertung der postoperativen Schwellen zu berücksichtigen.