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Multiple Sklerose und Riechvermögen
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Text
Einleitung: Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Entmarkungserkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). Riechstörungen treten bei 10–45% der MS-Patienten auf und korrelieren streng mit der Anzahl der Plaques im inferioren Frontal- und Temporallappenbereich. Die standardisierte Ermittlung des ortho- und retronasalen Riechvermögens ist kaum beschrieben.
Methoden: Wir untersuchten das Riechvermögen von 15 MS-Patienten orthonasal mittels standardisiertem SDI-Score (Schwelle-Diskrimination-Identifikation), retronasal mittels Schmeckpulver und subjektiv mittels visueller Analogskala. Zeitgleich wurde eine cMRT durchgeführt und die Patienten neurologisch evaluiert (MMSE, EDSS).
Ergebnisse: Es gab eine signifikant-inverse Korrelation zwischen dem SDI-Wert und der Plaqueanzahl im Riechhirn. Das retronasale Riechen scheint nicht eingeschränkt zu sein.
Schlussfolgerung: Die Aktivität der MS und somit die Entmarkungsherde im Riechhirn beeinflussen die Chemosensorik des Riechens.