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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Echtzeit-Untersuchung von Entzündungsreaktionen auf bakteriell infizierten Implantaten im Mausmodell

Meeting Abstract

  • corresponding author Martin Stieve - HNO-Klinik, MH, Hannover
  • Julia Schöne - HNO-Klinik, MH, Hannover
  • Peter Behrens - Anorganische Chemie Universität Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik, MH, Hannover
  • P. Müller - Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod296

doi: 10.3205/09hnod296, urn:nbn:de:0183-09hnod2963

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Stieve et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Entwicklung von antibakteriellen Beschichtungen zur Herstellung einer neuen Gehörknöchelchenprothese haben wir eine neue Methode entwickelt, die es möglich macht in Echtzeit die Reaktionen eines infizierten Prothesenmaterials mittels Biolumineszenz sichtbar zu machen.

Material und Methoden: Untersucht wurden subcutan und im Mittelohr implantierte Bioverit Probekörper nach Infektion mittels einer Suspension von lebenden hitzeinaktivierten Pseudomonas aeroginosa. Im transgenen Mausmodell wird Luciferin unter dem Interferon-beta Promotor nach Stimulation durch Bakterien exprimiert, welche ebenfalls über Lumineszenz detektiert werden kann. Zur Verfolgung der Lumineszenz diente der sog. Ivis Imager. Nach Explantation der Probekörper erfolgte der Nachweis des Biofilms auf der Implantatoberfläche mit einer live/dead Färbung im konfokalen Lasermikroskop

Ergebnisse: Die Lumineszenz von infizierten Bakterien lässt sich auf der Oberfläche über einen Zeitraum von einer Woche nachweisen. Nach Explantation konnte ein Pseudomonas-Biofilm auf den explantierten Probekörpern nachgewiesen werden. Die transgenen Mäuse reagierten auf die infizierten Implantate mit der Bildung von Interferon im Sinne einer Immunantwort. Das Signal lässt sich nach 2–3 Stunden detektieren und wird über einen Zeitraum von 1 Woche deutlich schwächer.

Diskussion: Die Untersuchungen geben Aufschluss über das biologsche Verhalten von Bakterien auf infizierten Implantatoberflächen. In einem weiteren Schritt soll eine antibakterielle Beschichtung zum Einsatz kommen, die ggfl. eine fehlende Lumineszenz auf den Probkörpern zeigen wird.