Artikel
Operatives Vorgehen bei einer Otosklerose und anatomischen Veränderungen durch einen extrem hochstehenden Bulbus venae jugularis
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
---|
Gliederung
Text
Berichtet wird über eine 36-jährige Patientin mit einer maximalen Schallleitungsschwerhörigkeit und einem Tinnitus rechts bei intaktem reizlosen Trommelfell. Unter dem Verdacht auf eine Otosklerose erfolgte eine Tympanotomie mit dem Ziel der Durchführung einer Steigbügelplastik.
Intraoperativ zeigte sich eine bläuliche Struktur, die sich vom Hypotympanon her bis zum ovalen und runden Fenster sowie in den angrenzenden Mastoidanteil ausgebreitet hat. Die Gehörknöchelchenkette stellte sich zum Kuppelraum hin verschoben dar, das ovale Fenster höher als normal. Der Steigbügel war im Sinne einer Otosklerose fixiert. Die Operation wurde aufgrund der erhöhten Blutungsgefahr abgebrochen. Eine bildgebende Diagnostik der venösen Veränderung sollte zur Differenzierung eines alleinigen Bulbushochstand oder eines Gefäßtumors im Sinne eines Glomustumors erfolgen.
Im CT des Felsenbeins wurde der Verdacht auf einen Glomus jugulare Tumor rechts mit Destruktionen der Knochenlamelle zur Paukenhöhle hin gestellt. Endgültige Klärung brachte das Angio-MRT. Ein Glomustumor konnte ausgeschlossen werden, es stellte sich lediglich eine ausgeprägt elongierte V. jugularis im Bereich der rechten Schädelbasis dar, sodass sich der Verdacht des Bulbushochstands bestätigte.
Drei Monate nach dem ersten Eingriff konnte die geplante Steigbügelplastik komplikationslos durchgeführt werden. Sechs Wochen postoperativ sahen wird ein reizloses intaktes Trommelfell und tonschwellenaudiometrisch eine annähernd vollständige Aufhebung der Schallleitungsschwerhörigkeit.