gms | German Medical Science

80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Operatives Vorgehen bei einer Otosklerose und anatomischen Veränderungen durch einen extrem hochstehenden Bulbus venae jugularis

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Karen Siewert - Ameos Klinikum St. Salvator, HNO-Klinik, Halberstadt
  • Klaus Begall - Ameos Klinikum St. Salvator, HNO-Klinik, Halberstadt

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod293

doi: 10.3205/09hnod293, urn:nbn:de:0183-09hnod2938

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Siewert et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Berichtet wird über eine 36-jährige Patientin mit einer maximalen Schallleitungsschwerhörigkeit und einem Tinnitus rechts bei intaktem reizlosen Trommelfell. Unter dem Verdacht auf eine Otosklerose erfolgte eine Tympanotomie mit dem Ziel der Durchführung einer Steigbügelplastik.

Intraoperativ zeigte sich eine bläuliche Struktur, die sich vom Hypotympanon her bis zum ovalen und runden Fenster sowie in den angrenzenden Mastoidanteil ausgebreitet hat. Die Gehörknöchelchenkette stellte sich zum Kuppelraum hin verschoben dar, das ovale Fenster höher als normal. Der Steigbügel war im Sinne einer Otosklerose fixiert. Die Operation wurde aufgrund der erhöhten Blutungsgefahr abgebrochen. Eine bildgebende Diagnostik der venösen Veränderung sollte zur Differenzierung eines alleinigen Bulbushochstand oder eines Gefäßtumors im Sinne eines Glomustumors erfolgen.

Im CT des Felsenbeins wurde der Verdacht auf einen Glomus jugulare Tumor rechts mit Destruktionen der Knochenlamelle zur Paukenhöhle hin gestellt. Endgültige Klärung brachte das Angio-MRT. Ein Glomustumor konnte ausgeschlossen werden, es stellte sich lediglich eine ausgeprägt elongierte V. jugularis im Bereich der rechten Schädelbasis dar, sodass sich der Verdacht des Bulbushochstands bestätigte.

Drei Monate nach dem ersten Eingriff konnte die geplante Steigbügelplastik komplikationslos durchgeführt werden. Sechs Wochen postoperativ sahen wird ein reizloses intaktes Trommelfell und tonschwellenaudiometrisch eine annähernd vollständige Aufhebung der Schallleitungsschwerhörigkeit.