Artikel
Klinische Erfahrungen mit der magnetische Ankopplung von teilimplantierbaren Knochenleitungshörgeräten ohne offene Implantate
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: In den vergangenen Jahren haben wir ein teilimplantierbares Knochenleitungshörgerät ohne offene Implantate entwickelt. Ziel dieser Studie war es, die klinischen und audiologischen Ergebnisse der bisherigen Versorgungen zu analysieren.
Methoden: Die Implantation spezieller Doppelmagnete erfolgt in standardisiert anzulegende Knochenvertiefungen. Die Haut wird durch Exzision von Muskulatur und Subkutis auf etwa 3 mm ausgedünnt. Nach einer einmonatigen Einheilungszeit erfolgt eine Testphase mit speziellen Doppelmagnetplatten verschiedener Stärke. Die externen Bauteile des Systems werden dann mit einer Magnetplatte der gewählten Stärke versehen und individuell angepasst.
Patienten: Während der vergangenen drei Jahre wurden 50 Implantationen bei 37 Patienten vorwiegend wegen einer Atresie durchgeführt. Das Alter der Patienten betrug im Mittel 22 J. (6–63 J.). Die cochleäre Schwerhörigkeit betrug 16 ± 10 dB (5–43 dB) und die Schallleitung 54 ± 12 dB (18–85 dB).
Ergebnisse: Wundheilungsstörungen traten nicht auf. Temporäre Druckstellen waren bei 4% zu verzeichnen. Sie heilten unter vorübergehender Druckreduktion und Unterfütterung der externen Magnetplatten folgenlos ab. Die von den Patienten gewählte Magnetkraft betrug 2,0 ± 0,5 N. Die Einsilberverständlichkeit im Freifeld stieg hochsignifikant von 2% (ohne) auf 77% (mit Hörgeräten) bei 65 dB an.
Diskussion: Magnetisch angekoppelte teilimplantierbare Knochenleitungshörgeräte ohne offene Implantate bieten eine neue, klinisch komplikationsarme und audiologische effiziente Knochenleitungsversorgung mit hohem Tragekomfort. Sie sind in vielen Fällen eine gute Alternative zu den Versorgungen mit offenen Implantaten oder anderen teilimplantierbaren Systemen.