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Otogen bedingte Fazialisparesen im Kinder- und Erwachsenenalter – Ergebnisse nach chirurgischer Intervention
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Die Häufigkeit einer peripheren Fazialisparese als Komplikation einer akuten Otitis media oder Mastoiditis ist selten geworden. Der Zeitpunkt für das operative Vorgehen im Gegensatz zur alleinigen konservativen Therapie ist nach wie vor Gegenstand der Diskussion, da sogenannte maskierte Verläufe im Zuge intensivierter medikamentöser Therapie zunehmen.
In die retrospektive Betrachtung wurden zehn Fälle (3 Kinder und 7 Erwachsene) einer entzündlich bedingten Fazialisparese eingeschlossen, die einer zügigen operativen, zum Teil mehrzeitigen operativen Intervention unterzogen wurden. Der präoperative Stennert-Index lag zwischen zwei bis zehn. Bis auf zwei Patienten erreichten alle eine komplette Restitio ad integrum der Funktion des Nervus fazialis. Neben der Auswertung des Fazialis-EMG ist die Betrachtung des hochauflösenden Computertomogramms des Felsenbeins von vorrangiger Bedeutung, da auch bei Teilverschattung des Mastoids der Verlauf des Nervus fazialis intraoperativ nur sehr schwierig von dem ihm umgebenden, entzündeten Gewebe abgegrenzt werden konnte. Andere Faktoren wie z.B. das Erregerspektrum werden in die Betrachtung einbezogen.
Die meist sicher wirkende konservative Therapie bei otogen bedingter Fazialisparese als Komplikation einer akuten Otitis media oder Mastoiditis sollte bei differenzierter Betrachtung nie eine zügige chirurgische Intervention ausschließen.