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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Virusnachweis in Adenoiden und Bedeutung für das angeborene Immunsystem

Meeting Abstract

  • corresponding author Stephan Herberhold - Universitäts-HNO-Klinik, Bonn
  • Marcus Panning - Institut für Virologie, Bonn
  • Evelyn Hartmann - Universitäts-HNO-Klinik, Bonn
  • Winfried Barchet - Institut für klinische Pharmakologie, Bonn
  • Friedrich Bootz - Universitäts-HNO-Klinik, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod148

doi: 10.3205/09hnod148, urn:nbn:de:0183-09hnod1484

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Herberhold et al.
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Gliederung

Text

Das lymphatische Gewebe des Waldeyer`schen Rachenrings stellt einen wichtigen Ort der Interaktion des Immunsystems mit körperfremden Stoffen dar. Dabei reagieren bestimmte Rezeptoren des angeborenen Immunsystems sehr schnell auf die molekularen Strukturen von Krankheitserregern wie z.B. von Viren. Diese Rezeptoren gehören der Familie der Toll Like Rezeptoren (TLR) und einer Gruppe zytosolischer Rezeptoren mit CARD Signaldomänen an.

Postoperativ asservierte Adenoide (n=40) wurden mittels RT-PCR auf Enteroviren, Respiratory syncytial virus, Rhinoviren, Adenoviren, Influenza- und Parainfluenzaviren, Coronaviren und Metapneumoviren untersucht. Aus Zellsuspensionen von Adenoiden wurden Immunzellen isoliert, in Kultur genommen und mit Stimuli in Kontakt gebracht, die Bestandteile von Viren imitieren (z.B. CpG, R848, 9.2sRNA, 3pRNA, pIC, pdAdT), und immunstimulatorisch wirken. Aus den Überstanden wurden mittels ELISA Zytokinprofile (IFN-α, IL6, IL10, IP10) erstellt.

Enteroviren, Adenoviren, Parainfluenzaviren und RSV konnten bei ca. 60% der Spender nachgewiesen werden. Häufig lagen Mischinfektionen vor. Rhinoviren und Influenzaviren waren nur in Einzelfällen nachweisbar. Stimulationen über Rezeptoren der Viruserkennung (TLR3, 7, 8, 9, RIG-I, MDA-5 und dsDNA-R) bewirkten teilweise starke Zytokinausschüttungen.