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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Manifestation von Lepra im Kopf-Hals-Bereich – eine Falldarstellung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Ercan Guerlek - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf-und Halschirurgie, Erlangen
  • Frank Waldfahrer - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf-und Halschirurgie, Erlangen
  • Susanne Mayr - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf-und Halschirurgie, Erlangen
  • Heinrich Iro - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf-und Halschirurgie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod147

doi: 10.3205/09hnod147, urn:nbn:de:0183-09hnod1474

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Guerlek et al.
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Gliederung

Text

Lepra ist eine chronisch granulomatöse Systemerkrankung, die durch Mycobacterium leprae (Hansen´s bacillus) ausgelöst wird. Die Übertragung erfolgt meist von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen- und Schmierinfektion, hauptsächlich über das Nasensekret. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 2 und 7 Jahren. Es können klinisch 3 Formen unterschieden werden, die tuberkuloide Lepra (Lepra maculoanastetica), lepromatöse Lepra (Lepra tuberosa) und die Borderline-Lepra, welche eine Mischform, bzw. die Übergänge von tuberkuloider und lepromatöser Lepra darstellt. Die Erkrankung kommt endemisch in Asien, Afrika und Lateinamerika vor. Wir berichten über einen klinischen Fall eines deutschen Patienten, der längere Zeit in Brasilien gelebt hatte und der jetzt aufgrund rezidivierender Epistaxis in unserer Klinik vorstellig wurde. Durch das klinische Erscheinungsbild und der Anamnese des Patienten, wurde die Verdachtsdiagnose einer Lepra gestellt, die sich durch den histologischen Nachweis von säurefesten Stäbchen in der Nasenschleimhaut festigte und mikrobiologisch durch den PCR Nachweis von Nukleinsäure von Mycobacterium leprae bestätigt hat. Nach Vorstellung des Patienten bei den Kollegen der Infektiologie wurde eine antibiotische Kombinationstherapie eingeleitet.

Fazit: bei entsprechendem Migrations- bzw. Reisehintergrund sollte auch hierzulande an eine seltene Erkrankung wie Lepra gedacht werden.