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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Histologiekontrollierte Dignitätseinschätzung der Halslymphknoten bei HNO-Tumorpatienten durch die Sonografie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Claudia Scherl - HNO-Univ.-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Frank Waldfahrer - HNO-Univ.-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Heinrich Iro - HNO-Univ.-Klinik Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod136

doi: 10.3205/09hnod136, urn:nbn:de:0183-09hnod1360

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Scherl et al.
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Gliederung

Text

Die Sonografie gilt als Standardverfahren für das Staging regionärer Metastasierung. Ziel der Arbeit war es deren diagnostische Aussagekraft bezüglich metastatisch befallener Halsymphknoten zu evaluieren. Hierbei war die subjektive Dignitätseinschätzung des Untersuchers Grundlage der Beurteilung.

Das Patientenkollektiv für diese retrospektive Studie bestand aus 223 Tumorpatienten, die im Zeitraum von 1991 bis 2007 untersucht und behandelt wurden. Es wurden alle Patienten mit NNH-Tumoren und mit Rezidivtumoren ausgeschlossen. Es wurde die präoperative Dignitätseinschätzung mittels Ultraschall zur Metastasensuche durchgeführt und mit dem histologischen Gesamtergebnis nach Neckdissection verglichen.

In 87,6% wurden metastatisch befallene Lymphknoten im Ultraschall richtig erfasst (Sensitivität). In 42,9% wurden nicht befallene Lymphknoten korrekt als nicht maligne erkannt (Spezifität). Die Korrektklassifikationsrate betrug 61,3%. In 5% der Fälle handelte es sich um okkulte Metastasen, die im Ultraschall nicht erkannt werden können. Bei schwieriger zu klassifizierenden Lymphknoten mit einem Durchmesser von < 2 cm lag die Sensitivität mit 85,7% nur knapp unter der o.g. Gesamtsensitivität aller Lymphknotendruchmesser. Die vergleichsweise niedrigere Spezifität und Korrektklassifikationsrate erklärt sich aus der Tendenz des Ultraschallers Lymphknoten bei Tumorpatienten subjektiv eher als metastatisch einzustufen als bei Nichttumorpatienten. Für das Patientenkollektiv hat dies bei dem generellen Trend zur elektiven Neckdissection keine negativen Auswirkungen. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass die Sonografie als schnelles und schonendes Verfahren eine für die Therapieentscheidung hinreichend große Genauigkeit bietet.