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Etablierung eines Modells zur Anwendung autologer Stammzellen bei Degeneration des Hörnervs
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Veröffentlicht: | 17. April 2009 |
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Die Versorgung mit einem Cochleaimplantat (CI) ist der Goldstandard in der Behandlung des an Taubheit grenzenden sensorineuralen Hörverlusts. Eine Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz des CI ist eine ausreichende Anzahl funktionstüchtiger Spiralganglienzellneurone (SGZ). Bei lange bestehender Schwerhörigkeit ist die Anzahl rekrutierbarer Neurone unbefriedigend. Ein Ansatz zur Erhöhung der Neuronenzahl ist der Einsatz von Stammzellen (SZ). Bisherige Modelle verwenden GFP-markierte Zelllinien der Maus, die keine autologe Transplantation ermöglichen. SZ des in der Hörphysiologie verbreiteten Meerschweinchens sind kaum untersucht. Zudem wurden bislang vorwiegend embryonale SZ verwendet, die für eine klinische Anwendung in absehbarer Zeit nicht geeignet sind.
Es wurden SZ aus verschiedenen Geweben von Meerschweinchen extrahiert und deren Proliferation untersucht. SZ aus Fettgewebe wurden in verschiedenen Induktionsmedien kultiviert. Zur Beobachtung der Zellen nach Applikation in vivo erfolgte die Markierung mit einem Fluoreszenzmarker (DiI®). Die selektive Schädigung der SGZ der Meerschweinchen erfolgte durch die Gabe von Ouabain.
SZ aus Fettgewebe und Knochenmark wurden innerhalb von 10 Tagen in einer Anzahl von über 1 x 102 Zellen kultiviert. Die Zellen wurden zum Beweis der Pluripotenz in Chondrozyten und Adipozyten sowie in Neurone differenziert. Die Markierung mit DiI® gelang zuverlässig. Über die Ergebnisse der Applikation autologer SZ in vivo nach SGZ-Verlust wird berichtet.
Das hier vorgestellte Modell ist geeignet, um die Anwendung autologer SZ bei Degeneration des Hörnervs zu untersuchen. Es ergänzt die vorhandenen Modelle um die Möglichkeit kombinierter autologer Transplantation und elektrophysiologischer Untersuchung.