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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Verbessertes Sprachverstehen mit Internet-Telefonie im Vergleich zu konventioneller Telefonie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Georgios Mantokoudis - Universitätsklinik für Hals-, Nasen und Ohrenkrankheiten, Hals- und Kopfchirurgie, Bern, Switzerland
  • Martin Kompis - Universitätsklinik für Hals-, Nasen und Ohrenkrankheiten, Hals- und Kopfchirurgie, Bern, Switzerland
  • Pascal Senn - Universitätsklinik für Hals-, Nasen und Ohrenkrankheiten, Hals- und Kopfchirurgie, Bern, Switzerland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod071

doi: 10.3205/09hnod071, urn:nbn:de:0183-09hnod0714

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Mantokoudis et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Viele Hörbehinderte haben Mühe über das konventionelle Telefon (PSTN – Public Switched Telephone Network) zu telefonieren.

Ein möglicher Grund ist die limitierte Frequenzbandbreite (300–3500 Hz). Die moderne Internet-Telefonie, auch bekannt als “voice over internet protocol (voip)” und von bekannten Anbietern wie Skype, Yahoo! talk und Google talk vertrieben, überträgt jedoch breitbandig (200–8500 Hz) und erreicht je nach Codierung und Internetanschluss fast die Tonqualität einer Audio-CD. Es ist bisher noch nicht bekannt, ob dadurch ein besseres Sprachverstehen erreicht werden kann.

Methode: Das Sprachverstehen wurde an Hörgerätträgern (n=10), Cochlea Implantatträgern (n=11)und hörgesunden Individuen (n=10) unter standardisierten Bedingungen in PSTN und VoIP Qualität mit dem Freiburger Einsilber und dem HSM Satztest im freien Schallfeld getestet. Eine Computersimulation diente als Grundlage zur Nachahmung der verschiedenen Tonübertragungsqualitäten.

Resultate: Alle getesteten Gruppen verstanden mit der VoIP-Simulation signifikant besser in allen diskriminierenden Testbedingungen ohne „ceiling-“ oder „floor“-Effekte. Im Durchschnitt betrug die Verbesserung mit VoIP Qualität 15% (4–33) beim Freiburger und 25% (8–51) beim HSM Test.

Schlussfolgerung: Die Resultate unterstützen die Hypothese, dass die bessere, breitbandige Tonübertragung über das Internet-Telefon ein besseres Sprachverstehen ermöglicht, zumindest unter idealen Laborbedingungen. Hörbehinderte Menschen sollten deshalb ermutigt werden, vom Angebot des Internet-Telefons Gebrauch zu machen. Die vorliegende Studie könnte den Weg zur Entwicklung neuartiger VoIP-Geräte ebnen, um den Bedürfnissen Hörbehinderter Rechnung zu tragen.