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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

cN- und pN-Stadien bei primären Karzinomen der Glandula parotis

Meeting Abstract

  • corresponding author Ursula Schroeder - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, HNO Lübeck, Lübeck
  • Barbara Krug - Institut für Radiologische Diagnostik, Universitätsklinik Köln, Köln
  • Robert Semrau - Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Universitätsklinik Köln, Köln
  • Orlando Guntinas-Lichius - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Jena, Jena
  • Michael Janning - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod664

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod664.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Schroeder et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der histopathologische Nachweis lymphogener Metastasen bei Parotiskarzinomen gilt als Indikation zur adjuvanten Strahlentherapie. Dennoch wird die Indikation zur Neck dissection nach operativer Therapie des Primärtumors uneinheitlich gehandhabt und Patienten werden oft einer wait & see-Strategie bei cN0 oder einer Strahlentherapie bei cN+ zugeführt.

Zielstellung: Vergleich des cN- mit dem pN-Stadium bei Patienten mit Parotiskarzinomen nach (stadienabhängig) totaler oder radikaler Parotidektomie und (s)elektiver oder modifiziert radikaler Neck dissection.

Methode: 88 Patienten mit der Erstdiagnose eines primären Parotiskarzinoms wurden anhand der in den Akten vorliegenden Bildgebung und der klinischen Befunde retrospektiv in die cTNM-Stadien AJCC 2002 klassifiziert. Anhand der histopathologischen Befunde wurde das pTNM-Stadium ermittelt. Neben der Sonographie der Halsweichteile lag präoperativ zusätzlich bei 37% der Patienten eine Kernspin-, bei 19% eine Computertomographie und bei 27% beides vor.

Ergebnisse: Von 88 Patienten wurden 49 cN0, 9 cN1 und 30 cN2 gegenüber 44 pN0, 10 pN1 und 34 pN2 klassifiziert. Darunter zeigten aber 15 Patienten die Konstellation cN0/pN+ und 10 Patienten cN+/pN0. Dies entspricht einer potentiell therapieentscheidenden Änderung des N-Stadiums bei 25 von 88 Patienten (28%). Bei 12 von diesen 25 Patienten gab es keine weiteren prognostischen Faktoren, so dass bei ihnen tatsächlich allein das pN-Stadium die Empfehlung zur adjuvanten Radiatio bestimmte.

Diskussion: Die relativ hohe Rate von 28% der Patienten mit einer therapeutisch bedeutsamen Diskrepanz zwischen dem cN- und dem pN-Stadium verdeutlicht erneut die Wichtigkeit der Neck dissection nicht nur als therapeutisches, sondern auch als diagnostisches Kriterium.