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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Inzidenz des Frey Syndroms nach Eingriffen an der Gl. parotis – Ergebnisse einer Befragung und Nachuntersuchung

Meeting Abstract

  • corresponding author Andreas Neumann - Universitäts-HNO-Klinik Bochum, Bochum
  • Oliver Vorsprach - Universitäts-HNO-Klinik Bochum, Bochum
  • Denise Rosenberger - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Bochum, Bochum
  • Stefan Dazert - Universitäts-HNO-Klinik Bochum, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod656

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod656.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Neumann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung, Methoden: Die Angaben zur Inzidenz des Frey Syndroms (FS) schwanken in der Literatur erheblich. Da die Angabe von bis zu 100% gustatorischen Schwitzens nach Parotiseingiffen nicht unseren klinischen Beobachtungen entsprach, haben wir alle Patienten, ungeachtet des histologischen Ergebnisses, bei denen in den Jahren 2003 bis 2006 ein operativer Eingriff an der Ohrspeicheldrüse erfolgte, angeschrieben. Gegenstand des Fragebogens waren neben Symptomen des FS solche nach N. fazialis-Funktion, Hautveränderungen, Schmerzen, Fisteln, Schwellungen etc. Die Technik der Parotidektomie war stets eine an die Tumorlokalisation angepasste Parotidektomie (d.h. z.B. laterale partielle Parotidektomie), nie eine Enukleation und nie eine totale Parotidektomie bei lateral gelegenen benignen Tumoren.

Ergebnisse, Diskussion: Von 221 angeschriebenen Patienten antworteten 135 (61%). Der Verdacht auf ein FS ergab sich laut Fragebogen bei 28 Patienten (21%). 23 von diesen konnten nachuntersucht werden, wobei das FS nur bei 20 Patienten im Minor Test verifiziert werden konnte. Andererseits zeigte sich in einer epidemiologischen Vergleichsgruppe, die laut Fragebogen beschwerdefrei waren, bei 2 von 23 Patienten im Minor Test ein gustatorisches Schwitzen. Abhängigkeiten zu Alter, Geschlecht oder Histologie zeigten sich nicht. Speichelfisteln traten in 2 Fällen nach malignen Tumoren auf. Die Inzidenz des Frey Syndroms beträgt nach unseren Fragebogenuntersuchungen 21%. Für die bisher nachuntersuchten Patienten ergibt sich ebenfalls eine Inzidenz von deutlich unter 50%. Es kann vermutet werden, dass die höhere Inzidenz anderer Autoren auf die Größe der Patientenkollektive und Art der Nachuntersuchung zurückzuführen ist.