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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Das Ameloblastom als Differenzialdiagnose von Tumoren der Nasennebenhoehlen

Meeting Abstract

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  • Stefanie Stebel - HNO-Klinik Jena, Jena
  • corresponding author Sven Koscielny - HNO-Klinik, Jena
  • Peter Hyckel - MKG-Chirurgie, Jena

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod617

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod617.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Stebel et al.
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Gliederung

Text

Eine Raumforderung im Oberkiefer kann benigner oder maligner Genese sein. Während sicherlich die Polyposis nasi das häufigste Krankheitsbild darstellt, können neben den malignen Tumoren des Nasennebenhoehlensystems und dem invertierten Papillom auch Lymphome sich als Raumforderungen der Kieferhöhle finden lassen, mit denen der HNO-Arzt konfrontiert wird.

Sehr viel seltener werden in einer HNO-Klinik odontogene Tumoren, wie das Ameloblastom des Oberkiefers, diagnostiziert. Das Ameloblastom, auch Adamantinom genannt, ist der häufigste odontogene Tumor, der in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle den Unterkiefer befällt. Der Tumor nimmt seinen Ursprung von der Zahnleiste, vom Schmelzorgan oder von Resten des so genannten Malassez-Epithels. Es wird ein lokal aggressives Wachstum beobachtet, so dass die Therapie im radikalen chirurgischen Vorgehen besteht.

Wir haben zwei Patienten mit diesem seltenen Ameloblastom im Oberkiefer beobachtet. Beide Patienten waren männlich im 6. Lebensjahrzehnt. Bei beiden Patienten war der Tumor im rechten Oberkiefer mit Infiltration des retromaxillären Raumes und der Pterygoidmuskelatur lokalisiert. Nach Sicherung der Histologie wurden beide Patienten über eine laterale Rhinotomie mit Tumorresektion unter Wegnahme des Musculus pterygoideus medialis und Anteilen des Wangenfettkörpers operativ versorgt. Die Gaumendeckung gelang durch eine lokale Schleimhautplastik. Beide Patienten waren in einer 4-jährigen Nachbeobachtung rezidivfrei.

Anhand dieser Patientenbeispiele wollen wir die Pathogenese, unsere durchgeführte Diagnostik und die interdisziplinäre Therapie von HNO- und Kieferchirurgen für diesen seltenen Tumor darstellen.