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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Idiopathische temporale Encephalocelen – Diagnose- und Behandlungsstrategien

Meeting Abstract

  • corresponding author Christina C. A. Klemm - Universitätsklinik Freiburg, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Freiburg, Deutschland
  • Katrin Jaekel - Universitätsklinik Freiburg ,Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Freiburg
  • Tanja D. Dämmrich - Universitätsklinik Freiburg, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Freiburg
  • Wolfgang Maier - Universitätsklinik Freiburg, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Freiburg
  • Antje Aschendorff - Universitätsklinik Freiburg, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Freiburg
  • Susan Arndt - Universitätsklinik Freiburg, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod607

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod607.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Klemm et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die spontane Liquorrhoe infolge einer temporalen Encephalocele ist sehr selten und kann ohne vorangegangene Traumata auftreten. In der Literatur werden zwei Theorien bezüglich der Pathogenese vertreten die „Kongenitale-Defekt-Theorie“ und die „Arachnoidea-Granulations-Theorie“. Temporale Enzephalocelen werden zumeist erst intraoperativ entdeckt. Bei klarer Otorrhoe, Rhinorrhoe oder Postrhinorrhoe ist der β2-Transferrin-Test hoch spezifisch und sensitiv zur Liquoridentifikation.

Methode: Wir berichten über 3 Patienten mit spontaner Liquorrhoe aufgrund einer Enzephalocele im Mittelohr und/oder Mastoid. Trotz hochauflösendem CCT wurden die Encephalocelen präoperativ nicht in allen Fällen identifiziert sondern stellten sich erst intraoperativ dar. In allen 3 Fällen handelte es sich um spontane Enzephalocelen, wobei in einem Fall durch die Encephalocele eine Meningitis verursacht wurde. Bei 2 Patienten wurde die Duradefektdeckung zweizeitig durch einen subtemporalen Zugangsweg durchgeführt und im 3. Fall wurde eine Mastoidrevision mit Duradefektdeckung von 2 Liquorfisteln unter Fluoreszeinkontrolle durchgeführt. Die Duradefektdekung erfolgte in allen Fällen in Mehrlagen-Technik.

Ergebnis: Der postoperative Verlauf war mit einer Nachbeobachtungszeit von max. 8 Monaten komplikationslos ohne Hinweis auf eine Rezidivotoliquorrhoe.

Schlussfolgerung: Otoliquorrhoen können ohne vorangegangenes Trauma entstehen. Obwohl typische Symptome bestehen, kann die Diagnose leicht übersehen werden. Die bildgebende Diagnostik ist hilfreich in Kombination mit Labordiagnostik. Nicht immer sind die Defekte in der hochauflösenden CCT sichtbar. Der mastoidale Zugangsweg kann zur Duradefektdeckung nicht ausreichend sein, so dass der subtemporale Zugang zu bevorzugen ist.