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Erster Nachweis der epithelialen Antiprotease Elafin in NNH-Schleimhaut bei chronischer Sinusitis (CRS) mittels Immunhistochemie
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Die Häufigkeit der CRS nimmt seit Jahren zu. Aktuell sind jährlich 10–15% der Bevölkerung von dieser Erkrankung betroffen.
Elafin ist eine Antiprotease mit zusätzlichem breitem antimikrobiellem Spektrum. Sie wirkt in verschiedenen Organen (z.B. Darm) entzündungshemmend durch Neutralisation aggressiver Proteasen. Die Rolle von Elafin bei der CRS wurde bisher nicht untersucht.
Methoden: Untersucht wurden insgesamt 21 Patienten (w/m: 10/11, Ø-Alter: 39,9 J.), die wegen einer CRS operativ NNH-saniert wurden. Das entnommene Gewebe wurde nach Fixierung immunhistochemisch mittels Anti-Elafin-Antikörper (Fa. Santa Cruz Biotechnology) untersucht. Es wurden drei Subgruppen gebildet: 1) Kontrolle (n=5), 2) CRS mit Polyposis (n=8), 3) CRS ohne Polyposis (n=8).
Ergebnisse: Immunhistochemisch konnte Elafin im NNH-Epithel (Epithelzellen/Becherzellen) und im Drüsengewebe nachgewiesen werden. Das Stromagewebe dagegen war Elafin-negativ. Eine semiquantitative Auswertung der Immunhistologie zeigte eine stärkere Epithelfärbung von Elafin in der Gruppe der CRS-Patienten ohne Polyposis im Vergleich zur Gruppe mit Polyposis. Die Kontrolle war nahezu negativ.
Schlussfolgerungen: Wir konnten hier erstmals in NNH-Schleimhaut von Patienten mit CRS die Antiprotease Elafin nachweisen. Inwieweit es sich bei der Elafinproduktion um eine physiologische Schleimhautreaktion auf einen Entzündungsreiz handelt, oder unterschiedliche Elafinspiegel eine pathophysiologische Rolle spielen, bleibt durch weitere Untersuchungen abzuklären.