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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Klimatisierungsfunktion der Nase im Alter

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jörg Lindemann - HNO-Universitätsklinik Ulm, Ulm/Donau
  • Diana Sannwald - HNO-Universitätsklinik Ulm, Ulm
  • Kerstin Wiesmiller - HNO-Universitätsklinik Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod582

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod582.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Lindemann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Durch degenerative Veränderungen der Nasenschleimhaut beklagen ältere Patienten sehr häufig das Vorliegen einer trockenen Nase mit Krustenbildung. Bisher liegen keine Daten zur Klimatisierungsfunktion der Nase im Alter vor. Ziel dieser Untersuchung war die Messung der intranasalen Lufttemperatur und -feuchte bei älteren, gesunden Probanden im Vergleich zu einer jüngeren Kontrollgruppe. Außerdem sollte das Verhältnis der Klimawerte zu den entsprechenden Werten der Rhinomanometrie und akustischen Rhinometrie überprüft werden.

Methoden: In der Studiengruppe (n=40, medianes Alter 70 Jahre, 61 bis 84) und in der Kontrollgruppe (n=40, medianes Alter 27 Jahre, 20 bis 40) erfolgte hierzu eine simultane endonasale in vivo Temperatur- und Feuchtemessung an definierten Lokalisationen sowie eine Rhinomanometrie und eine akustische Rhinometrie.

Ergebnisse: Die mediane end-inspiratorische Temperatur / absolute Feuchte in der Studiengruppe lag bei 24,0°C/13,8 g/m3 in der Nasenklappenregion und bei 24,3°C/14,7 g/m3 in der vorderen Muschelregion. In der Kontrollgruppe lagen diese Werte bei 27,0°C/15,5 g/m3 und bei 26,7°C/17,0 g/m3. Die Temperatur- und Feuchtewerte waren in der Studiengruppe signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe (p<0,05). Des Weiteren waren die Volumenwerte der akustischen Rhinometrie in der Studiengruppe signifikant größer als in der Kontrollgruppe (p<0,05).

Schlussfolgerungen: Das Gefühl einer trockenen Nase im Alter ist bedingt durch erniedrigte Temperatur- und Feuchtewerte der Atemluft bei relativ weiteren Nasenhöhlen, wohl infolge einer Involutionsatrophie. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass es sich nicht überwiegend um eine Gefühlsstörung durch Sensibilitätsverlust der Schleimhaut handelt.