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Bedeutung der Erkennung von Nukleinsäuren für die mukosale Immunität der Nase
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Hintergrund: Das Nasenepithel ist eine primär gegenüber Pathogenen exponierte Oberfläche. Pathogene können im Rahmen der angeborenen Immunität anhand bestimmter Muster erkannt werden. So ist eine antivirale Immunantwort in Nicht-Immunzellen vom Vorhandensein zweier zytosolischer Helikasen, RIG-I und MDA-5 abhängig. Seit kurzem ist bekannt, dass die bei der Replikation eines Virus im Zellinneren entstehende Triphosphat-RNA für die Aktivierung der Zelle verantwortlich ist. In vitro hergestellte Triphosphat-RNA kann eine Virusinfektion vortäuschen. Über die Funktion von RIG-I im Nasenepithel gibt es bislang keine Informationen.
Methoden: Aus über 50 Conchotomie-Präparaten wurden primäre nasale Epithelzellkulturen generiert. Die über 14 Tage kultivierten Zellen und frisch präparierte Stanzen wurden mit Triphosphat-RNA und TLR-Liganden stimuliert. Der Nachweis der mRNA Expression von RIG-I und MDA-5, sowie der Toll Like Rezeptoren 1-10 erfolgte über real time RT PCR, die IFN-β Expression wurde über immunhistochemische Färbungen analysiert.
Ergebnisse: Triphosphat-RNA führt über RIG-I zu einer Aktiverung von nasalen Epithelzellen mit einer starken Induktion von proinflammatorischen Zytokinen entsprechend dem Muster einer antiviralen Antwort (IP-10, IL-6, IFN-α) und von dem Aktivierungsmarker ICAM-1. RIG-I, MDA-5, TLR2 und TLR3 wurden exprimiert.
Schlussfolgerung: Wir konnten erstmals die Expression und Funktion von RIG-I im Nasenepithel nachweisen. Die Immunaktivierung von RIG-I im Nasenepithel bildet die Grundlage für die Untersuchung einer gezielten immuntherapeutischen Beeinflussung mit Triphosphat-Oligoribonukleotiden.
Unterstützt durch: Förderung durch das Bonfor-Programm der Medizinischen Fakultät Bonn