gms | German Medical Science

79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Bedeutung der Erkennung von Nukleinsäuren für die mukosale Immunität der Nase

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Evelyn Hartmann - Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • Thomas Giese - Institut für Immunologie, Universitätsklinikum, Heidelberg
  • Gunther Hartmann - Institut für Klinische Biochemie und Pharmakologie, Universitätsklinikum, Bonn
  • Friedrich Bootz - HNO-Klinik, Universtitäsklinikum, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod574

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod574.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Hartmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Das Nasenepithel ist eine primär gegenüber Pathogenen exponierte Oberfläche. Pathogene können im Rahmen der angeborenen Immunität anhand bestimmter Muster erkannt werden. So ist eine antivirale Immunantwort in Nicht-Immunzellen vom Vorhandensein zweier zytosolischer Helikasen, RIG-I und MDA-5 abhängig. Seit kurzem ist bekannt, dass die bei der Replikation eines Virus im Zellinneren entstehende Triphosphat-RNA für die Aktivierung der Zelle verantwortlich ist. In vitro hergestellte Triphosphat-RNA kann eine Virusinfektion vortäuschen. Über die Funktion von RIG-I im Nasenepithel gibt es bislang keine Informationen.

Methoden: Aus über 50 Conchotomie-Präparaten wurden primäre nasale Epithelzellkulturen generiert. Die über 14 Tage kultivierten Zellen und frisch präparierte Stanzen wurden mit Triphosphat-RNA und TLR-Liganden stimuliert. Der Nachweis der mRNA Expression von RIG-I und MDA-5, sowie der Toll Like Rezeptoren 1-10 erfolgte über real time RT PCR, die IFN-β Expression wurde über immunhistochemische Färbungen analysiert.

Ergebnisse: Triphosphat-RNA führt über RIG-I zu einer Aktiverung von nasalen Epithelzellen mit einer starken Induktion von proinflammatorischen Zytokinen entsprechend dem Muster einer antiviralen Antwort (IP-10, IL-6, IFN-α) und von dem Aktivierungsmarker ICAM-1. RIG-I, MDA-5, TLR2 und TLR3 wurden exprimiert.

Schlussfolgerung: Wir konnten erstmals die Expression und Funktion von RIG-I im Nasenepithel nachweisen. Die Immunaktivierung von RIG-I im Nasenepithel bildet die Grundlage für die Untersuchung einer gezielten immuntherapeutischen Beeinflussung mit Triphosphat-Oligoribonukleotiden.

Unterstützt durch: Förderung durch das Bonfor-Programm der Medizinischen Fakultät Bonn