gms | German Medical Science

79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Die Rolle des Chemokins CCL5 (RANTES) in der Genese der Polyposis nasi

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Hendrik Graefe - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Lübeck
  • Barbara Wollenberg - Univ.-HNO, Lübeck
  • Jens E. Meyer - Univ.-HNO, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod571

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod571.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Graefe et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Eosinophile Infiltrationen sind ein Markenzeichen der Polyposis nasi (PN). Insbesondere das CC-Chemokin CCL5, welches vor allem chemotaktisch auf eosinophile Granulozyten (EG) und T-Lymphozyten wirkt, spielt eine wichtige Rolle in der Genese der PN. Der Grad der Gewebeinfiltration durch EG korreliert dabei mit dem Symptomen und der Ausprägung der Erkrankung. Ziel dieser Untersuchung war es, eine Korrelation zwischen der Ausprägung der PN, dem Grad der Gewebseosinophilie, der quantitativen Expression und Sekretion von CCL5 und der Rolle einer bestehenden ASS-Intoleranz herzustellen.

Methoden: Die gesamt RNA wurde aus PN isoliert und mittels Reverser Transkriptase-PCR und Northern Blot die mRNA Expression von CCL5 quantifiziert. Histologische Untersuchungen unterteilten die PN nach Ausprägung in eine hoch und eine niedrig eosinophile Gruppe. Zusätzlich wurde die CCL5 Proteinkonzentration in einem spezifischen ELISA gemessen.

Ergebnisse: Die Untersuchung zeigte eine eindeutige Expression und Sekretion von CCL5 in PN. In der Gruppe mit einer hohen Gewebseosinophilie war die Expression und Produktion des Proteins CCL5 im Vergleich zu der Gruppe mit der geringen Gewebseosinophilie signifikant erhöht. Eine ASS-Intoleranz bei PN zeigte sich ebenfalls deutlich in einer erhöhten Expression von CCL5 bei diesen Patienten.

Diskussion: Erhöhte Expressionen von CCL5 führen zu einer erhöhten Gewebseosinophilie. Assoziierte Acetylsalicylsäure-Intoleranz verstärken die Sekretion des Chemokins CCL5 in Polyposis nasi und erklären so die vermehrten Beschwerden, die stärkere Ausprägung und die Rezidivneigung dieses Patientenkollektivs. CCL5 spielt so eine Schlüsselrolle in der Migration eosinophiler Granulozyten in das entzündlich veränderte Gewebe.