Artikel
Die Rolle des Chemokins CCL5 (RANTES) in der Genese der Polyposis nasi
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Eosinophile Infiltrationen sind ein Markenzeichen der Polyposis nasi (PN). Insbesondere das CC-Chemokin CCL5, welches vor allem chemotaktisch auf eosinophile Granulozyten (EG) und T-Lymphozyten wirkt, spielt eine wichtige Rolle in der Genese der PN. Der Grad der Gewebeinfiltration durch EG korreliert dabei mit dem Symptomen und der Ausprägung der Erkrankung. Ziel dieser Untersuchung war es, eine Korrelation zwischen der Ausprägung der PN, dem Grad der Gewebseosinophilie, der quantitativen Expression und Sekretion von CCL5 und der Rolle einer bestehenden ASS-Intoleranz herzustellen.
Methoden: Die gesamt RNA wurde aus PN isoliert und mittels Reverser Transkriptase-PCR und Northern Blot die mRNA Expression von CCL5 quantifiziert. Histologische Untersuchungen unterteilten die PN nach Ausprägung in eine hoch und eine niedrig eosinophile Gruppe. Zusätzlich wurde die CCL5 Proteinkonzentration in einem spezifischen ELISA gemessen.
Ergebnisse: Die Untersuchung zeigte eine eindeutige Expression und Sekretion von CCL5 in PN. In der Gruppe mit einer hohen Gewebseosinophilie war die Expression und Produktion des Proteins CCL5 im Vergleich zu der Gruppe mit der geringen Gewebseosinophilie signifikant erhöht. Eine ASS-Intoleranz bei PN zeigte sich ebenfalls deutlich in einer erhöhten Expression von CCL5 bei diesen Patienten.
Diskussion: Erhöhte Expressionen von CCL5 führen zu einer erhöhten Gewebseosinophilie. Assoziierte Acetylsalicylsäure-Intoleranz verstärken die Sekretion des Chemokins CCL5 in Polyposis nasi und erklären so die vermehrten Beschwerden, die stärkere Ausprägung und die Rezidivneigung dieses Patientenkollektivs. CCL5 spielt so eine Schlüsselrolle in der Migration eosinophiler Granulozyten in das entzündlich veränderte Gewebe.