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Kopf-Hals-Karzinome entziehen sich der antitumoralen Immunabwehr durch Modifikation der Chemokinexpression
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Basaliome und kutane Plattenepithelkarzinome stellen im Kopf-Hals-Bereich nicht nur eine onkochirurgische sondern auch eine plastisch-rekonstruktive Herausforderung dar. Eine klinisch relevante Interaktion der Tumoren mit dem zellulären Immunsystem ergibt sich unter anderem aus der Tatsache, dass immunkompromitierte Patienten eine deutlich erhöhte Suszeptibilität aufweisen und dass oberflächliche Basaliome immunmodulatorisch (z.B. Imiquimod®) behandelt werden können. Das neue Keratinozyten-spezifische Chemokin CCL27 spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulation von Haut-assoziierten T-Zell-Immunantworten. Wir zeigen hier, dass die genannten Tumoren einer T-Zell vermittelten antitumoralen Immunantwort durch eine CCL27 Herunterregulation über die Aktivierung des EGFR-Ras-MAPK Signalmechanismus entkommen können. So zeigte sich im Vergleich zur gesunden Haut ein progressiver Verlust der CCL27 mRNA- und Proteinexpression in transformierten Keratinozyten einer aktinischen Keratose, von Basaliomen und schließlich kutanen Plattenepithelkarzinomen. Eine CCL27 Neutralisation führte im Mausmodell zu einer deutlich reduzierten Leukozytenrekruitierung und einem signifikant erhöhten Tumorwachstum.
Zusammenfassend beschreiben diese Ergebnisse einen neuartigen Mechanismus mit dem erklärt wird wie kutane Kopf-Hals-Karzinome der antitumoralen Immunantwort entkommen können.