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Das Radialistransplantat – Modifizierungen der Hebetechnik unter Einbeziehung eines Hautmonitors
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Der Radialislappen ist seit 1981 einer der gängigsten Transplantate in der rekonstruktiven Kopf-Hals-Chirurgie. Ungeachtet seiner Verlässlichkeit erfordert auch der Radialislappen eine intensive postoperative Überwachung. Bislang existieren interessante, jedoch häufig technisch aufwändige Verfahren zur Prüfung der Perfusion. Bei tiefen Defektdeckungen kann die Überwachung darüber hinaus deutlich erschwert sein.
An 30 Patienten mit Karzinomen im Kopf-Hals-Bereich wurde eine modifizierte Radialishebetechnik mit Hautmonitor durchgeführt. Neben der Mitnahme des tiefen und oberflächlichen Venensystems der Haut wurde bei allen Patienten ein proximaler Hautmonitor in die Hebung integriert und in die Halsnaht eingearbeitet. Die engmaschige Überwachung des Transplantats erfolgte anschließend über den Halsmonitor.
29 Transplantate heilten erfolgreich ein. Bei 4 Transplantaten konnten aufgrund der Monitorüberwachung eine venöse Stauung erkannt und unproblematisch behoben werden. Eine arterielle Abknickung wurde ebenfalls durch die Monitorüberwachung sofort registriert und behoben. 1 Transplantat musste aufgrund von anhaltenden Wundheilungsstörungen und wiederholter Fistelbildung geopfert werden. Veränderungen der Lappenperfusion wurden durch den Monitor stets verlässlich dargestellt.
Die Hebung des Radialistransplantates mit tiefem und oberflächlichem Venensystem ermöglicht eine zuverlässige Deckung von Defekten im Kopf-Hals-Bereich mit dem Radialistransplantat. Durch das Integrieren eines Hautmonitors in die Halshaut wird das Monitoring für ärztliches und Pflegepersonal insbesondere bei schwer einsehbaren Defektdeckungen ohne technischen Aufwand und zusätzliche Kosten nachhaltig verbessert.
Unterstützt durch: Reisestipendium der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirugie e.V.